Die Anfahrt lohnt sich! Die sieben kurvigen und engen Kilometer rauf nach Riemenstalden SZ hoch über dem Urnersee sind mühsam. Aber die Mühe lohnt sich: Im «Kaiserstock» kocht Robert Gisler tatsächlich wie ein Kaiser. Das Gasthaus selbst ist ein Bijou. Veronika Gisler verwandelt die Terrasse in ein Blumenmeer. Und: nirgends im Land kann man für so wenig Geld so hervorragend essen.

Der Kaiserstock, hoch über dem Vierwaldstättersee. Die kurvige Anfahrt lohnt sich!

Gams & Hirsch! Jetzt ist Hochwildjagd angesagt im Tal. Und die Mitglieder der Jagdgruppe Morschach wissen, wohin mit der Beute: In den «Kaiserstock». Robert Gisler verwertet alles, «vom Filet bis zum Hals». Also gibt’s das Edelste von Gams und Hirsch. Aber auch gespickten Hirschbraten, Hirschhaxe, Wildravioli und kräftigen Wildconsommé. Unbedingt reservieren!

 

«Gepflegt und gefangen». Gislers Gerichte tönen einfach. Die Klasse liegt in der Ausführung. Beispiel Ravioli. Sie sind hausgemacht natürlich und diesmal mit Eierschwämmli gefüllt. Der Teig ist dünn, der Parmesan von guter Qualität, der Gemüsefond dazu genial. Der Chef muss ihn gewaltig reduziert haben, um diese Intensität zu erreichen, und an einem guten Wein dafür hat er nicht gespart. Der nächste Gang bringt uns zum Schmunzeln: «Bachforellen, vom Chef gepflegt und gefangen», steht auf der Karte. Gepflegt, gefangen und «bleu» serviert! Wir machen uns daran, den zarten Fisch von der Gräte zu lösen, kümmern uns um die Bäggli, träufeln Butter drüber und staunen über die Qualität der «Nebenschauplätze»: Der frische Spinat etwa ist wunderbar zubereitet. Hauptgang? Im «Kaiserstock» gibt’s alles von den Lämmern, die rings ums kleine Dörfchen weiden. Wir orderten Lammhaxen und landeten einen Volltreffer: Butterzart, fantastisch tiefe Sauce, wunderbarer Kartoffelstock.

Kaiserstock Riemenstalden

Die Familie Gisler im «Grünen»: Blumen und Kräuter sind Veronikas Reich.

Die Spielregeln. Robert Gisler kocht meist solo, deshalb gelten folgende Spielregeln: Die normale Karte (Casarecce, Schwyzer Kalbskoteletten) gibt’s immer. Die grossen Menüs nur, wenn man sie 48 Stunden im Voraus bestellt. Selbst wer das grösste Menü ordert, bleibt unter der 100 Franken-Grenze. Übernachten kann man auch. Für 68 Franken. Inklusive Frühstück.

 

>> Kaiserstock, 15 Punkte, Dörfli 2, 6452 Riemenstalden, www.kaiserstock.ch