Text: David Schnapp Fotos: Joan Minder, HO
Mitja Birlo, wohin gehen Sie essen, wenn es schnell gehen muss?
McDonald’s – die meisten Köche sind nicht ehrlich, wenn sie versichern, dass sie nie dort essen. Das ist Soulfood und geht wirklich schnell.
Wo essen Sie gern, wenn Zeit keine Rolle spielt?
Ich bin ein grosser «Noma»-Fan. Das Restaurant von René Redzepi in Kopenhagen ist ein Ort von grossartiger kreativer Energie. Manchmal schiesst man vielleicht übers Ziel hinaus. Aber die Jungs versuchen immer wieder, das Rad neu zu erfinden. Das bewundere ich. Und mir gefällt die Mischung aus Coolness und wirklich gut geschulten Leuten im Service.
Und welches ist der beste Platz für ein Essen mit Kindern?
Ich selbst habe ja keine Kinder, aber wenn ich Weihnachten zu Hause bin, dann sind immer die vielen Kinder meiner Brüder dabei. Meistens werde ich zum Kochen verdonnert; es gab vom indischen Curry bis zum klassischen Gänsebraten mit Rotkohl schon alles.
Wenn es etwas zu feiern gibt: Wie lautet dafür Ihre liebste Adresse?
Im «Da Papà», das zum Hotel «7132» gehört, gibt es gute Pizza, Champagner und auch feine Pasta. Dort stört es auch keinen, wenn man mal laut und betrunken ist.
Wo das Rad ständig neu erfunden wird: «Noma» in Kopenhagen.
Wer serviert das beste Frühstück?
Zu Hause frühstücke ich nicht, aber kürzlich war ich in London in einer der Filialen von «The Breakfast Club». Da gab es hervorragende Eggs Benedict auf ener Waffel und einen ausgezeichneten Filterkaffee.
Wenn es schon spät ist und der Hunger kommt: Wo gibt es immer noch etwas Gutes?
Das ist in Vals schwierig, da kann ich nur noch zu Hause etwas machen. Manchmal ist es dann auch eine Pizza von Dr. Oetker aus dem Tiefkühler. Die werden ja immerhin bei mir zu Hause in Bielefeld produziert.
Gibt es etwas, was Sie nie kochen, aber immer gern auswärts essen?
Ich koche nie Seafood, esse es aber sehr gerne. Im «Elkano» in San Sebastian gibt es den besten grillierten Steinbutt überhaupt. Und der Kollege im «Murtaröl» in Plaun da Lej bei St. Moritz holt seine Meeresprodukte regelmässig frisch vom Mailänder Fischmarkt. Langusten, Hummer oder Fische schwimmen in Becken, dort kann man sie sich aussuchen und dann zubereiten lassen. Die Qualität ist einmalig.
>> Mitja Birlo ist seit 2018 Küchenchef im «Silver» im «7132 Hotel» in Vals und einer der Aufsteiger des Jahres 2020 (18 Punkte, 2 Sterne).
