Der Anfang ist gemacht. Mitten im Corona-Jahr 2020 hat das Casino Baden sein Restaurant komplett umgebaut, der neue Name ist Programm: Im «Plü» soll’s ein bisschen mehr geben. Kein leeres Versprechen. Der Start ist geglückt: Die Küche unter Küchenchef Enrique Isler Benedicto zeigt ordentliche Leistung, der Service ist erfrischend vif, sympathisch und durchwegs mit Leuten bestellt, die sichtlich Spass an ihrem Job haben. Man spürt, das Team ist von Restaurantleiterin Katharina Schwarz sorgsam zusammengestellt worden. Ein Renner dürften die «Asado»-Donnerstage werden, die argentinischen Grillabende, an denen à discretion nach Herzen argentinische Fleischstücke gefuttert werden.
Frisch renoviert: Das neue Restaurant «Plü» im Grand Casino Baden.
Asado à Discrétion: Edelstück des argentinischen Rindes vom Holzkohlegrill.
Alpinlachs & Kammmuschel. Wir halten uns bei unserem Besuch ans «Plü»-Menü: Das Stück hausgebeizter Alpinlachs, das als erste Vorspeise aufgetragen wird, glänzt vor allem dank eines feinen Gurkenbettes mit einer umwerfenden Joghurt-Dillsauce. Sehr fein die Peterli-Schaumsuppe; der trockene Focaccia-Stengel mit einem paar zufällig darüber gestreuselten Meerrettich-Flocken war eigentlich überflüssig, die Suppe ist fein genug. Perfekt gedünstet und wunderbar dann die sautierten Kammmuschel mit einer unglaublichen Kefen-Tomatensautée, von der man auch den letzten Tropfen noch mit dem Fischmesser aufzufangen versucht.
Was das Herz begehrt: Beim Sonntagsbrunch im «Plü» gibt's ein reichhaltiges Frühstücksbuffet, Eierspeisen und sogar eine Auswahl an Vorspeisen und Hauptgängen.
Tadellose Hauptgänge. Da war einerseits ein perfekt medium-rare gebratenes Black-Angus-Entrecôte mit herrlichem Zwiebelconfit, Kräuter-Emulsion, Schlosskartoffeln und Gemüse. Zweiter Hauptgang? Ein riesiges Stück vom konfiertem Steinbutt, auf einem Bett von jungem Lauch. Die dazu gehörende Beurre Noisette musste man dann schon irgendwie dazudenken. Die zwei Spritzer waren nicht der Rede wert. Die hausgemachten Casarecce präsentieren sich so quasi saucenlos und etwas verloren in ihrem Schälchen. Wunderschön anzusehen und ebenso fein auch der Schlussgang, ein Tiramisu mit Amarettostreusel, frischen Beeren und Japonaise-Meringuekugeln. Die Weinkarte? Ein wilder Ritt durch alle Kontinente, zu fairen Preisen.
