Text: Urs Heller I Fotos: Fabian Häfeli

Ceviche auf der Sonnenterrasse. Das Asconeser Fünfsterne-Resort Giardino hat eine Filiale: Das unkomplizierte «Giardino Lago». Das kleine Hotel will auch Geniesser überzeugen und auf die wunderschöne Terrasse direkt am See locken. Chef Francesco Leone (Bild oben) gibt auf der neuen Speisekarte ziemlich Gas und stellt gleich mal sein Lieblingsgericht vor: Ceviche von der Jakobsmuschel, mit Mango, Radieschen, Zitronengras und Koriander. Summertime am Lago Maggiore. Der Chef stammt aus Messina, also darf’s auch ziemlich italienisch sein: Sardellenfilets aus Cantabrico, unkompliziert serviert auf Maggia-Brot und Butter. Oder eine Bouillabaisse mit Cozze, Vongole, Seeteufel, Rouget und Gamberi Rosso. Auch hier passt das «Package»: Safran, Fenchel und Basilikum in der Fischsuppe, knuspriges Brot und eine klassische Sauce Rouille.

Giardino Lago, Minusio, Tessin, Francesco Leone, Velo, Tessin

Sportliche Brigade: Chef Francesco Leone (l.) und sein Team unterwegs mit den Giardino-Velos.

Calamarata mit Meergetier. Sizilianische Chefs haben Pasta kochen in der DNA. In den hübsch geformten Ravioli steckt Kalbfleisch, Burrata, Pesto und schwarzer Trüffel kommen drüber. Die Spaghettoni kriegen ein kräftiges Upgrade: Hummer, Chili, Basilikum, Zitrone. Das Risotto Gran Riserva-Rezept wird der Saison angepasst. Im Frühjahr Spargeln, dann Erbsli. Mit den Piselli ist es so eine Sache: Plötzlich wird der Risotto süsslicher als beabsichtigt. «Chef’s Choice» in der Rubrik Pasta: Calamarata allo scoglio, also mit Meergetier: Miesmuscheln, Venusmuscheln, Gamberi, Moscardini (Baby-Oktopus) und eine feine Bisque.

 

Giardino Lago Hotel, Francesco Leone, Ascona, TI, 2023

Giardino-Chic auch im «Lago». Die Filiale in Minusio.

Giardino Lago Hotel, Francesco Leone, Ascona, TI, 2023

Paradegericht: Ceviche von der Jakobsmuschel.

Giardino Lago Hotel, Francesco Leone, Ascona, TI, 2023

Service im Garten: Das «Giardino Lago» ist idyllisch gelegen.

Chainsteak & Galletto. Draussen in der «Lago»-Küche steht ein leistungsfähiger Grill, der sich innert kürzester Zeit auf 800 Grad erhitzen lässt. Das Beste aus dem Beefer: «Chainsteak», ein Special Cut, den Chef Leone bei den Luma Beef-Boys beschafft. Ein seltenes Teil, länglich wie eine Kette eben, zart und saftig. «Kurzbratstück» kann man wörtlich nehmen: Eine Minute im Hochleistungsgrill, und fertig ist das Teil! Stolz ist der Chef auch auf sein «Galleto intero al forno»: Ein Mistkratzerli wird da schon fast feierlich in einer Kupferpfanne serviert; eine etwas ungesunde Buttersauce würde eigentlich ganz gut zum Kneuss-Güggeli passen. Neu im GaultMillau, mit 13 Punkten.