Text: Urs Heller Fotos: Fabienne Bühler, Pedro Ribeiro

Auf zu neuen Ufern. «Fünf Jahre St. Gallen sind genug.» Das zumindest sagt sich Moses Ceylan (sitzend) und verlässt nach fünf beeindruckend erfolgreichen Jahren das «Einstein» in St. Gallen, das erste Haus am Platz (gehört der Fashion-Dynastie Kriemler). An Kurs und Konzept wird sich nichts ändern: «Wir bedauern, dass uns Moses im Sommer verlässt», sagt Direktor Michael Vogt, «aber natürlich machen wir auf dem bisherigen Niveau weiter. Sebastian Zier ist jetzt wieder solo der Chef.» Das war schon beim «Einstein»-Neustart so, ehe Ceylan überraschend nach St. Gallen kam.

Hotel Einstein, St. Gallen

Nur noch bis zum Sommer ein «Dreamteam»: Moses Ceylan (links) uind Sebastian Zier.

Der Kerl wird uns fehlen! Moses Ceylan ist jetzt 40, will nochmals einen Wechsel und kündigt den Job, obwohl er noch keine konkreten neuen Pläne hat. Zier, aus Sylt gekommen, stemmt das Ding auch im Alleingang. Aber: Der fröhliche Kerl mit seinen verrückten Ideen wird uns fehlen. Die GaultMillau-Tester schreiben das so: «Moses Ceylan mit seinen aramäischen Wurzeln hält die Küche mit der unverkennbaren Handschrift und den oft orientalischen Aromen strikt auf Kurs, lockert sie aber gern mit optischen Elementen auf. So lässt etwa eine Schale mit Zitronenhälften und Trockeneis einen spektakulären, zitronigen Neben über den Tisch wallen.» Sebastian Zier und Moses Ceylan waren 2019 mit 18 Punkten GaultMillaus «Aufsteiger des Jahres». Bis zu den Sommerferien kochen die beiden noch zusammen. Unbedingt nochmals hingehen!

Edgard Bovier

Nur noch bis zum Sommer in seinem 18-Punkte-Restaurant: Edgard Bovier.

Und was macht Edgard Bovier? Auch in der Romandie ist ein 18-Punktechef auf Abschiedstour. «La Table d’Edgard» im «Lausanne Palace» schliesst im Sommer, Umbauarbeiten sind geplant. Edgard ist noch kein bisschen müde – und wir gehen davon aus, dass er neue Aufgaben übernimmt. Fürs «Palace» war Edgard mehr als «nur» ein Starchef: Er hat auch in den anderen Restaurants des Hotels («Côté Jardin», «Brasserie Grand Chêne») einen Superjob gemacht und war nach dem abrupten Abgang von General Manager Jean-Jacques Gauer so etwas wie die «Seele» des Hauses.