Text: Kathia Baltisberger | Fotos: Handout/Olivia Pulver
Reif für die Insel. 18-Punkte-Chef Christian Kuchler («Schäfli» Wigoltingen) eröffnete im Frühling eine «Filiale» auf der Insel Lošinj. Er übernahm die Küche im Restaurant Alfred Keller im Boutique Hotel Alhambra. Da der zweifache Vater nicht selbst in der Küche stehen kann, schickt er einen jungen Chef auf die Trauminsel: Michael Gollenz. Der Österreicher arbeitete bis vor Kurzem noch in der Brigade von «Koch des Jahres» Stefan Heilemann im Widder Hotel. Innerhalb von zwei Wochen packte er seine sieben Sachen, verliess Zürich und wohnt seither auf Lošinj.
Grosses Bild oben: CEO Peter Schoch, Christian Kuchler und Michael Gollenz (v.l.).
Kulinarischer Hotspot. Gollenz hatte bislang zwar noch keine Erfahrung als Küchenchef, macht aber einen hervorragenden Job. Innert kürzester Zeit konnte er mit seinem Mentor Kuchler coole Produzenten akquirieren und die Gäste glücklich machen. Das trägt nun Früchte, bereits nach vier Monaten! Der Guide Michelin hat die Sterne in Kroatien verteilt. Einen gibts für das «Alfred Keller». «Wir freuen uns sehr über den Michelin-Stern. Er ist eine Belohnung für Michael und das ganze Team. Aber auch eine Bestätigung, dass sich das Boutique Hotel Alhambra zu einem kulinarischen Highlight in Europa entwickelt», sagt Christian Kuchler, der im «Schäfli» 18 GaultMillau-Punkte und zwei Michelin-Sterne sein Eigen nennt.
Das Konzept im «Alfred Keller»? Eine mediterrane Küche mit frischen Produkten aus der Region. Fisch aus der Adria, Lamm von der Nachbarinsel Cres, Olivenöl vom Inselbauern. Was konkret auf der Karte steht, diktiert Kuchler seinem Schützling nicht vor. Er lässt Gollenz freie Hand für Eigenkreationen. «Für mich geht ein grosser Traum in meiner Karriere als Koch in Erfüllung. Es ist einfach ein tolles Gefühl zu wissen, dass die Eigenkreationen und die Mühe und Leidenschaft, die wir in unsere tägliche Arbeit stecken, sowohl von den Gästen, aber auch von Kritikern als herausragend wahrgenommen werden», sagt der erst 26-jährige Gollenz.