Text: GaultMillau Schweiz | Fotos: Bliase Kormann/L'Illustré
Genuss im grünen Wald. «Forêvasion» steht in grossen Buchstaben auf der Website der «Auberge de l'Abbaye de Montheron». Die Wortschöpfung, die sich aus den drei Begriffen «forêt» (Wald), «rève» (Traum) und «évasion» (Flucht) zusammensetzt, verheisst genussvolle Entdeckungen im Herzen der grünen Wälder des Jorat. Tatsächlich ist die Auberge mit der traumhaften Terrasse ein Idyll – und auch kulinarisch höchst bemerkenswert. Erst recht, seit Küchenchefin Alba Farnós Viñals und ihr Partner, der Sommelier Paul Mardsen, hier wirken. Bild oben: Alba Farnós Viñals vor der «Auberge de l'Abbaye de Montheron».
Kreativ und naturverbunden: Alba Farnós Viñals mit Partner Paul Mardsen.
Die Natur auf dem Teller: Hecht, Karotte, Mädesüss, Sonnenblumenkerne.
Gurke im Dessert. Die Katalanin Alba und der Brite Paul, die sich vor einigen Jahren im Restaurant Le Gram in Renens VD kennengelernt haben, ergänzen sich bestens. Auch weil sie eine grosse Leidenschaft für das Westschweizer Terroir teilen. «Unsere Zutaten stammen aus einem Umkreis von 100 Kilometern», erklärt die Köchin. Auf der Karte in ihrem Lokal vor den Toren Lausannes: Soulfood wie Anolini (ein gefüllte Pastasorte aus der Emilia-Romagna) mit Karotten, weissen Rüben, Erbsen und Doppelrahm, aber auch Avantgardistisches wie ein Dessert mit Gurke, Mädesüss und Haselnuss. Selbst was auf dem Papier ganz einfach klingt, ist durchdacht. Die talentierte Chefin – gerade einmal 33 Jahre alt – beherrscht die verschiedensten Techniken und Garmethoden und kennt sich auch mit dem Fermentieren bestens aus. So entstehen Kreationen, die voller Überraschungen stecken und doch stets ins Schwarze treffen.
Vom Lausanner Stadtzentrum sind es mit dem Auto nur etwas mehr als 20 Minuten in die Auberge, die einst eine Abtei war.
Place to b. Alba und Paul sind Fans von Naturweinen und biodynamischen Tropfen. In ihrem Keller finden sich Flaschen zahlreicher Schweizer Spitzenbetriebe: Anne-Claire Schott, Cru d'Hôpital, Domaine de Beudon, Domaine Mermetus oder Patrick Adank, um nur einige zu nennen. Auch eine alkoholfreie Begleitung – gespickt mit hausgemachten Getränken – ist im Angebot. Abends und am Sonntagmittag bereitet die Küche ein Menü zu, das man als Fünf- (128 Fr.) oder Siebengänger (157 Fr.) geniessen kann. Unter der Woche gibt es mittags zwei Optionen: den dreigängigen Business Lunch (58 Fr.) und das fünfgängige Degustationsmenü (95 Fr.). GaultMillau-Rating: 16 Punkte.
Die GaultMillau-Tester stellen im Auftrag der UBS jede Woche einen «Place to b.» vor: Adressen für den gepflegten Businesslunch, für den Brunch am Wochenende, für ein Essen mit Freunden, für Trendsetter & Entdecker, für Verliebte. Bereits erschienene «Tipps der Woche» finden Sie hier.