Text: Kathia Baltisberger| Fotos: Olivia Pulver

Brot-Stand Eigenbrötler - Daniel Amrein - Gault&Millau Garden Party - Sonntag, 15. August 2021 - Copyright Olivia Pulver

Sauerteigbrote aus dem Holzofen sind sein Ding: «Eigenbrötler» Daniel Amrein.

Brot-Stand Eigenbrötler - Daniel Amrein - Gault&Millau Garden Party - Sonntag, 15. August 2021 - Copyright Olivia Pulver

Zum Dreinbeissen gut: Die Brote des Eigenbrötlers.

Brot mit Bier-Kruste. Nicht an allen Ständen der Garden Party geht es um Punkte. Die Produzenten punkten mit ganz bodenständigen Produkten. Der heimliche Star ist der Luzerner Daniel Amrein, besser bekannt als Eigenbrötler. Er ist bekannt für seine Sauerteigbrote. Das Hus-Brot und der Luzerner Weggen sind die Renner in Luzern auf dem Wochenmarkt. Für die Garden Party hat er noch ein paar Neuheiten im Gepäck. «Das Ciabatta hat eine Bier-Kruste», erzählt der Mann aus Wauwil. Dafür arbeitet er mit einer Mikro-Brauerei - ebenfalls in Wauwil - zusammen. «Das Brot bekommt vor dem Backen einen Anstrich aus Bier, Roggenmehl und Hefe. Das gibt eine feine Abrundung.»

Rolf Beeler Käse - Gault&Millau Garden Party - Sonntag, 15. August 2021 - Copyright Olivia Pulver

Crémeux de Jura! Der Bergkäse mit würzig-cremigen Geschmack begeisterte am Stand von Rolf Beeler.

«Abverheiter Brie». Interessant ist auch die Sache mit dem Luzerner Weggen. Der Klassiker findet auch über die Kantonsgrenze hinaus Anklang. Aber: «Wir Luzerner mögen die Kruste richtig dunkel, fast schwarz. Ausserkantonal muss die Kruste etwas heller sein.» Aber das ist ja Geschmacksache. Genauso wie die Frage nach dem Topping fürs Brot. Für Daniel Amrein ist das klar: Käse. Und das trifft sich gut. Luftlinie zu Käse-Affineur Rolf Beeler ist gerade mal 50 Zentimeter. Beeler hat vor allem Rohmilch-Käse dabei: einen dreijährigen Alpkäse von der Alp Bleiki in Nidwalden, einen 28-monatigen Gruyère und natürlich einen vierjährigen Alpsbrinz. Unbedingt probieren musste man auch den «Bunker-Käse». «Das ist eigentlich ein ‹abverheiter› Brie, der in einem alten Militärbunker lagert», sagt Beeler. 

Brot-Stand Eigenbrötler - Daniel Amrein - Gault&Millau Garden Party - Sonntag, 15. August 2021 - Copyright Olivia Pulver

Der Eigenbrötler in Aktion.

Aurel Meyer, Appenzeller Bier - Brauerei Locher, Appenzell - Gault&Millau Garden Party - Sonntag, 15. August 2021 - Copyright Olivia Pulver

Hauptsache kalt: Ginger Beer von der Brauerei Locher.

HP Reist - Abländschner Raclette -Gault&Millau Garden Party - Sonntag, 15. August 2021 - Copyright Olivia Pulver

600 Portionen trotz Hitze: Abländscher Raclette-Käse.

Rolf und die starken Frauen. Der Käse-Affineur musste am Sonntag auf die Unterstützung seiner Tochter Muriel verzichten - sie sei noch im Mutterschutz. Aber er hat ein cooles Team von fünf Frauen am Start, die die Rohmilch-Spezialitäten unter die Gäste bringen. Ganz neu ins Sortiment kommt auch der Abländschner Rohmilch-Käse - ein Produkt aus einem Dorf im Saanenland mit drei Bauernfamilien, 40 Kühen und dem neuen Berghotel «Zur Sau». Hinter dem Projekt stehen Brigitte und Thomas Frei vom «Bernerhof» im benachbarten Gstaad. 250’000 Liter Milch werden hier verarbeitet. Und sie haben den Käse mit an die GaultMillau Garden Party gebracht. Am Raclette-Öfeli stand Hanspeter Reust. «Schauen Sie, der Käse ist schön glasig. Das ist ein Zeichen, dass er ganz frisch abgestrichen wurde», erklärt der Gstaader. Den Käse gibts auch mit feiner Kruste aus Bergkräutern aus dem Simmental. Der schmeckt am besten pur oder leicht abgeflämmt auf einer Abländschner Kartoffel.

Aurel Meyer, Appenzeller Bier - Brauerei Locher, Appenzell - Gault&Millau Garden Party - Sonntag, 15. August 2021 - Copyright Olivia Pulver

Garette, Bier & Eis. Aurèle Meyer (Brauerei Locher) schleppte Appenzeller Bier an. 

Bier-Lieferdienst per Garette. Petrus ist ja ganz offensichtlich Gourmet und hat Bad Ragaz an diesem Sonntag heisse Temperaturen beschert. Da gabs nur eins: viel trinken! Zum Beispiel ein kühles Bier. Die Brauerei Locher hat eine grosse Auswahl an gehopften Getränken bereitgestellt. Das jüngste Produkt? Ein alkoholfreies IPA. «Getränke ohne Alkohol sind wirklich ein Trend», weiss Aurèle Meyer, Geschäftsführer der Brauerei Locher. «Früher war es schwierig, gutes alkoholfreies Bier zu brauen. Man musste immer einen Kompromiss eingehen. Mit der heutigen Technologie ist es einfacher und man merkt kaum noch, dass der Alkohol fehlt.» An Stand gibts aber auch Altbewährtes: Quöllfrisch naturtrüb, Ginger Beer oder ein Vintage Sour Beer. Und beim Appenzeller Bier ist es ein bisschen wie beim Berg und dem Propheten. Wenn die Gäste nicht zum Bier kommen, kommt halt das Bier zum Gast - ausgeliefert vom Chef persönlich in der Garette.