Text: Siméon Calame I Fotos: Darrin Vanselow
Feuertaufe für die neuen Küchenchefs. «Ich wollte kein klassisches Essen am Tisch machen, wie das sonst bei den Zeremonien der Jeunes Restaurateurs üblich ist», sagt Philippe Deslarzes. Der Starchef des Restaurants Njørden in Aubonne VD (16 Punkte) hat am Montag in seinem Lokal die Feier für die neuen Mitglieder der JRE ausgerichtet. Er servierte bei diesem Anlass 15 kleine Häppchen im Rahmen einer veritablen Gartenparty! Unterstützt wurde er dabei von Maël Gross und Christophe Genetti («Les Touristes», Martigny VS, 16 Punkte) sowie Pascal Melliger («Wein&Sein», Bern, 15 Punkte). Womit auch gleich alle neuen Mitglieder erwähnt wären, die bei diesem Anlass gefeiert wurden. Ein Essen für die anwesenden Köche zuzubereiten – dies gilt als Feuertaufe, die alle Neulinge in der Vereinigung hinter sich bringen müssen. Grosses Bild oben, v.l.n.r.: Christophe Genetti und Maël Gross, Philippe Deslarzes (in weiss), Daniela Jaun und Pascal Mellinger.
SONNIGES ESSEN UND FREUNDE. Die rund 60 Gäste liessen es sich im wunderschönen Garten des Restaurants gut gehen. Philippe Deslarzes lächelt: «Seit einer Woche studieren wir ständig die Wetterprognosen. Heute Morgen waren wir noch nicht sehr zuversichtlich!» Glücklicherweise zeigte sich der Himmel dann doch strahlend blau, und die Sonne kam hervor. Als sonnig konnte man auch die Tartelettes mit Kalb, Tannenknospen und Kartoffelheu umschreiben, die das Duo vom «Les Touristes» zubereitet hatte. Die beiden Köche wurden infolge auch von Olivier Vallotton, einem der Gründungsmitglieder der JRE Schweiz, bei der Übergabe gelobt: «Martigny hat viele Persönlichkeiten hervorgebracht, Pascal Couchepin oder Christian Constantin. Und wir sind stolz darauf, auch Sie zwei in dieser schönen Stadt zu haben.»
Rande, Erbsen – und Kieselsteine. «Mich erfüllt es mit Stolz, Teil dieser dynamischen Bewegung zu sein», nahm Pascal Melliger den Ball auf. Er war zusammen mit Partnerin Daniela Jaun und seinem Lehrling Max Stettler nach Aubonne gekommen. JRE, das seien nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde. Man unterstütze sich gegenseitig, und das helfe immens. Wie zutreffend diese Worte waren, zeigte sich nicht zuletzt bei all den Anwesenden: Dabei waren etwa Grégoire Antonin («Nuovo Bourg», Saillon VS, 16 Punkte), Cyril und Nadège Freudiger («Auberge de Bogis-Bossey» VD, 16 Punkte), Noémie und Mathieu Courrier («Auberge de la Couronne», Enney FR, 15 Punkte), Joeffrey Fraîche und Helena Collaud («Ô33», Avenches VD, 16 Punkte) und stiessen mit einem Glas Laurent-Perrier an. Dazu gab es Rande in verschiedenen Texturen mit einer Emulsion aus Steinklee. Erbsen im Gläschen mit einem Sorbet aus fermentierten Schoten und Joghurt-Espuma. Oder eine Kartoffelkrokette mit Frischkäse und Chili, die aussah wie ein Kieselstein.
«Welcome» auch für ein JRE-Baby. Die Plaketten für die neuen Mitglieder verteilten JRE-Schweiz-Präsident Denis Schmitt (»Le Murenberg», Bubendorf BL, 16 Punkte) und Olivier Hiernard («La Croix d'Or», Yens VD, 15 Punkte). Sie liessen es sich nicht nehmen, dem neugeborenen Kind von Fiona und Christian Aeby («Du Bourg», Biel, 17 Punkte) ein kleines Geschenk zu überreichen. Schmitt fügte an, wie viel Freude es ihm bereite, seit einem Jahr die JRE in der Schweiz zu leiten. «Ich schätze die Werte, die wir teilen.» Den Worten lauschten etwas abseits auch Patrick Germann («Bären», Schwarzenburg BE, 15 Punkte), Beat Stofer («Balm», Meggen LU, 16 Punkte) und Martin Thommen («Bären», Utzenstorf BE, 15 Punkte) im Schatten der Sonnenschirme. Diesmal seien vergleichsweise wenige Köche aus der Deutschschweiz anwesend, meinte Denis Schmitt weiter, da Aubonne ziemlich im Westen liege. «Aber es ist schön zu sehen, dass alle miteinander diskutieren!» Wie gesagt, ein Nachmittag im Zeichen des Austauschs und der Freundschaft.