Text: David Schnapp Fotos: Gaudenz Danuser

Neubau vom Star-Architekt. Am 1. Oktober 2018 eröffnet Andreas Caminada sein neues Gasthaus – und seine neue Beiz. In der «Casa Caminada» im Städtchen Fürstenau wird die Heimat des Bündner Star-Chefs zum Thema. Gebaut hat es der renommierte Architekt Gion A. Caminada, ein Cousin dritten Grades. Und der elegante Neubau, der aus zwei ehemaligen Ställen entstanden ist, steckt voller kulinarischer Ideen.

Andreas Caminada und Gion A. Caminada in Fürstenau

Star-Chef trifft Star-Architekt: Andreas und Gion A. Caminada.

Koch mit Stil. «Die Idee entstand vor sieben Jahren, als wir für das Schloss mehr Zimmer erschliessen wollten», erzählt Andreas Caminada. Wir erwischen ihn am Telefon im Auto, eben hat er noch letzte Kissen für das neue Haus erstanden, nun ist er auf dem Weg zum Neubau. Inneneinrichtung ist Chefsache. «Dekoration, Kissen, Geschirr, Besteck oder Servietten – das mache ich selber», sagt der stilsichere Koch. Es sei wichtig, jedem Betrieb seine eigene Identität zu geben.

Gaststube in der Casa Caminada

So sieht sie aus: die schlichte, aber hübsche neue Caminada-Beiz.

Holzofen in der Bäckerei der Casa Caminada

Der Ofen bleibt niemals kalt: die Holzofen-Bäckerei.

«Mehr Handwerk.» Ein solches Projekt zu verwirklichen, ist ein langer Prozess. Unterwegs kam irgendwann die Idee einer Gaststube dazu, und «später fand ich, es braucht auch eine Bäckerei, um mehr Handwerk hier anzusiedeln und zu pflegen», erzählt Caminada. Nun macht Bäcker Gerald Wegschneider frisches Brot und Backwaren für das Casa, das Schloss, die IGNIVs – und natürlich für Nachbarn und Kunden aus dem Dorf. Dazu werden regionale Spezialitäten verkauft, und im Keller gibt es eine Speisekammer mit allerlei Eingemachtem und je eigene Lagerräume für Käse und Fleisch – die «Casa Caminada» ist auch ein Haus des Essens.

Käsekeller in der Casa Caminada

Das Beste aus der Region: Käsekeller in der Casa Caminada.

Klassiker ohne Schnickschnack. Auf der Karte der Gaststube, in der 30 bis 40 Leute Platz finden, stehen Bündner Klassiker wie Capuns, Pizzoccheri, Dörrbirnenravioli oder Maluns mit Zwetschgenkompott. Klassiker mit Caminada-Finish? «Das Ziel ist nicht, diese Klassiker mit irgendwelchem Schnickschnack zu verfremden. Wir werden die Capuns nicht stapeln», sagt Caminada lachend. «Wir machen es mit Liebe und Hingabe und kochen so, wie wir selber gerne essen», sagt er. Für die Umsetzung der über 20 Gerichte auf der Karte und des 4-Gang-Menüs ist Matthias Kotzbeck verantwortlich, der seit zweieinhalb Jahren zum Team Caminada gehört. «Natürlich bringe ich meine Ideen ein, aber alles bei uns ist immer eine Mannschaftsleistung. Sonst würde es nicht funktionieren», sagt der Chef.

 

Gastronomen willkommen! Das Camindada-Haus ist ein ästhetisches Gasthaus und gleichzeitig als kulinarische Anlaufstelle für Wanderer, Einheimische, Schlossgäste – und für Gastronomen gedacht. Sonntag und Montag ist es ab vormittags durchgehend geöffnet, Mittwoch und Donnerstag bleibt der Herd kalt, der Backofen aber heiss. «Wir wollen, dass auch Köche und Serviceangestellte kommen können», sagt der Hausherr. «Casa Caminada» ist so gesehen auch Caminada für alle!