Text: David Schnapp Fotos: Oliver Baer/HO

«Genuss City» Fürstenau im Domleschg mag die kleinste Stadt der Welt sein. Aber es gibt wohl nicht viele Orte, wo man auf so wenig Raum so viele kulinarische Schätze entdecken kann als in der Bündner Gemeinde, die dank Andreas Caminadas «Schloss Schauenstein» weltberühmt geworden ist. Mit dem «Casa Caminada», der Holzofen-Bäckerei und einer Kaffeerösterei wurde das Angebot schrittweise, und immer mit einem Augenmerk auf ausgesuchte Qualität ausgebaut. Und immer Anfang September wird Fürstenau erst recht zur «Genuss City». Am Sonntag, 8. September 2019 findet schon zum vierten Mal der Herbstmarkt «Fall in Love» statt.

Andreas Caminada bei Fall in Love

Der Chef geniesst: Andreas Caminada am Herbstmarkt.

Fall in Love Flyer

Aus Liebe zum Genuss: Fall in Love 2019.

Bühne für Produzenten. 50 Stände werden in den Gassen um und hinter dem Schloss aufgestellt. «Meine Idee war zu Beginn, dass wir unseren Lieferanten und Produzenten etwas zurückgeben wollen. Diese Leute arbeiten hart dafür, dass die Gäste im Schloss oder im Casa etwas Besonderes auf den Tisch bekommen», sagt Andreas Caminada. Bei «Fall in Love» bringt Marcel Heinrich seine Bergkartoffeln aus dem Albulatal mit, Martin Bienerth hat seinen Käse aus Andeer dabei und Imker Gion Grischott bietet Schloss-Honig und anderes flüssiges Bienen-Gold an.

Markt in Fürstenau

Ganz Fürstenau wird zum Markt: 50 Stände werden in den Gassen aufgestellt.

Für die Region. Für Caminada geht es um die harmonische Integration seines kleinen, hochstehenden Gastronomieunternehmens in die Region. Seit 16 Jahren arbeitet er jetzt in Fürstenau und hat gewissermassen Leben und gute Gerüche in den Ort gebracht. Am Herbstmarkt werde sichtbar, wie sich das Domleschg zur Genuss-Region entwickelt habe, sagt er. Und es sei eine gute Gelegenheit, den Charme des Städtchens Fürstenau zu entdecken. Dazu gehört nicht nur, dass befreundete Spitzenköche wie Roger Kalberer oder Silvio Germann kleine Gerichte kochen, auch die Musikgesellschaft Fürstenau kommt zum Zug und betreibt im Schlossgarten eine Festbeiz.

Gemüse am Herbstmarkt Fall in Love

Beeindruckende Vielfalt: Gemüsestand am Herbstmarkt 2018.

Spontane Idee. Was vor fünf Jahren aus einer spontanen Idee entstanden ist, hat sich in kürzester Zeit als Publikumsmagnet etabliert. 4500 bis 5000 Besucher zieht der Herbstmarkt mittlerweile jedes Jahr an, und für Andreas Caminada ist klar, dass er so etwas nicht als schnellen Fastfood aufziehen will: «Mir ist es schon wichtig, die Dinge nachhaltig anzugehen. Es steckt schliesslich auch eine Menge Aufwand hinter einem solchen Anlass: Von der Securitas, über die Parkplätze auf den Feldern von Bauern bis zur mobilen Toilettenanlage braucht es ziemlich viel Organisation», erklärt der umtriebige Koch.

 

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