Text: Urs Heller Fotos: Marcus Gyger

Bauernhof statt Luxusküche. «Irgendwann ist Schluss», sagte uns Peter Moser beim letzten Besuch fröhlich, «dann geht’s in den Ruhestand und hoffentlich auf einen Bauernhof.» «Irgendwann» ist bald: Am 31. Dezember 2019 schliesst das «Les Quatre Saisons» im «Pullman Hotel» an der Clarastrasse für immer, Moser geht nach 33 (!) Dienstjahren in den Vorruhestand Keine gute Nachricht für die Basler Feinschmecker.

Restaurant Les Quatre Saisons

Kein Gourmethotel mehr! Das «Pullmann» in Basel schliesst sein «Les Quatre Saisons». Nach 33 Jahren.

Die «Moser-Schule». Peter Moser ist einer der besten Köche der Schweiz. Und einer der stillsten: Das Rampenlicht suchte er nie. Der GaultMillau ist ihm zu Dank verpflichtet: Er hat uns 31 Jahre (!) lang bei jedem Besuch begeistert. Und er war ein hervorragender Lehrmeister. Letztes Talent aus der «Moser-Schule»: Cornelius Speinle, Gourmet-Chef in Hamburgs teuerstem Hotel (The Fontenay), GaultMillaus «Star im Ausland 2019».

 

Die Nummer 2 bleibt. Auch Mosers Souschef Robert Claudio Stöckl ist hervorragend. Er bleibt als neuer Chef im «Pullmann’s», übernimmt das Catering und eröffnet das «Les Quatre Saisons» wenigstens während der «Baselworld» für ein paar Tage. Geplant sind im Hotel (gehört Coop) auch ein paar kulinarische Themenabende.

 

«Das letzte Abendmahl». Notizen aus unserem letzten Testbericht im «Les Quatre Saisons»: Eine grossartige Gänseleberterrine (mit einem Moselriesling 2015 von Hans Hoffranzen). Ein erfrischendes Carpaccio von Obsiblue-Crevetten. Ein Sole, klassisch an der Gräte und im Butter gebraten. Ein Wildfang-Turbot mit einem wunderbaren Fumet und knackigen Kiefersteinpilzen. Eine zarte junge Ente mit Brüsseler und Apfel. Ein perfektes Carré d’agneau aus dem Burgund. Wir werden Peter Moser und das «Les Quatre Saisons» vermissen.