Text: Knut Schwander Fotos: Mark Nolan, Marcus Gyger

Zwei Top-Adressen. Altmeister Edgard Bovier (jahrelang 18 Punkte im «Lausanne-Palace») ist schon dort. Er überwacht die Küche im «Hôtel de Rougemont», schreibt für die jungen Köche die Karte. Jetzt hat auch das «Valrose», das zweite Boutiquehotel in Rougemont, einen Starchef: Benôit Carcénat wechselt von der Hotelfachschule Glion ins Pays-d’En-Haut. Zwei berühmte Köche in einem 882-Seelendorf? Rougemont ist Feriendestination. Einige Millionäre haben dort ihren (Zweit-)Wohnsitz. Und die Weltklasse-Destination Gstaad ist nur wenige Autominuten entfernt.

Valrose

Boutique-Hotel «Valrose» in Rougemont: Hier kocht künftig Benoît Carcénat.

Der Mythos «Benoît II». Carcénat ist ein Star in der Branche. Er arbeitete für den verstorbenen Benoît Violier jahrelang in Crissier, vertrat das weltberühmte Restaurant immer wieder mit Erfolg an renommierten Kochwettbewerben. «Benoît II» nannte man ihn respektvoll im «Hôtel de Ville», und seinen Abgang (mit dem Ziel Weltreise) haben alle bedauert: Seine Chefs, seine Kollegen und auch die Gäste. Carcénat meldete sich in Glion VD zurück, holte für das Restaurant der renommierten Hotelfachschule schnell 16 Punkte. Jetzt geht die Reise weiter: Nach Rougemont. Ins «Valrose». Konzept: Einfache Gerichte und Fondue vom Käser im Dorf im «Café», «und Formel-1-Küche im Gourmet-Restaurant», lacht der Chef. Carcénat führt das «Valrose»-Restaurant ab Juni, zusammen mit seiner Frau Sabine, die demnächst zum zweiten Mal Mutter wird.

Rougemont

Boutique-Hotel «Hôtel de Rougemont»: Fondue, Raclette, Burger – und mediterrane Spitzenküche.

Edgard Bovier

Der «Rentner» kann es nicht lassen: Edgard Bovier coacht jetzt eine junge Brigade in Rougemont.

Der Mythos «Bovier I». Konkurrent Edgard Bovier arbeitet im «Hôtel de Rougemont» nach ähnlichem Konzept: «EB Burger» (mit Foie gras) an der Bar, Raclette & Fondue im «Atelier», GaultMillau-Küche im «Le Roc by Edgard Bovier». Auch er ist eine Legende, ist mittlerweile Rentner, kann’s aber glücklicherweise nicht lassen: Seine besten mediterranen Rezepte bringt er mit in die Berge, Chef Vania Cebula setzt seine Ideen um: Tarte de Menton, Jakobsmuschel-Carpaccio mit sizilianischen Pistazien, Langustinen mit Vongole und Menton-Zitronen – der Start ist dem Team Bovier/Cebula geglückt.

 

PS: Die Hotelfachschule Glion hat die Carcénat-Nachfolge bereits geregelt. Didier Aniès, «Meilleur Ouvrier de France» (MOF) übernimmt. Er hat vorher im Fairmont Hôtel de Monaco gearbeitet.