Text: Urs Heller Fotos/Film: Thomas Buchwalder

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«Ich will keinen Caminada-Overkill!» Der Bündner Andreas Caminada hat Erfolg. Schloss Schauenstein ist fast immer restlos ausgebucht. Seine Zweitrestaurants «Igniv» in Bad Ragaz und St. Moritz begeistern, sind bereits auf 17-Punkte-Niveau. Zeit für «Igniv Nummer 3»? Caminada: «Ich will in der Schweiz keinen Caminada-Overkill. Ein drittes Restaurant würde ich deshalb eher im Ausland eröffnen. Vielleicht in Asien. Vielleicht in enger Zusammenarbeit mit einer internationalen Hotelkette. So ein Projekt wäre prima für den Brand und für meine Köche.»

Applaus von den Thais. Der berühmteste Schweizer Küchenchef ist kein Schreibtisch-Konzepter. Lieber macht er die Probe aufs Exempel. Gegenwärtig tourt er mit seiner St. Moritzer Brigade durch die St.Regis-Fünfsternehotels von Bangkok, Kuala Lumpur und Singapur. Erste Bilanz nach den ersten Diners in Bangkok? «Prima. Das Restaurant war jeden Abend ausgebucht. Die Thais haben sehr gut auf unser Konzept reagiert.» Im «Igniv» gibt es «plates to share». Das passt den Asiaten. Auch weil ein paar Gänge massgeschneidert dazu kamen: Ein Papayasalat mit Krustentieren und asiatischen Gewürzen beispielsweise.

 

Generalstabsmässige Planung. Einer wie Andreas Caminada überlässt auch fern der Heimat nix dem Zufall. Sein Igniv-Küchenchef Marcel Skibba war schon Wochen zuvor in Bangkok, Kuala Lumpur und Singapur unterwegs, trainierte die Köche vor Ort, setzte die Grundsaucen an. Das Geschirr für die ganze Tour wurde eingeflogen (!), Auch Caminada hatte schweres Gepäck: «Den Ansatz fürs Sauerteigbrot haben wir mitgebracht. Den kriegen wir in Asien so nicht hin.»

 

>> Das grosse Caminada-Interview. Jetzt in der Schweizer Illustrierten.