Text: Urs Heller Foto: Blaise Kormann

1000 Anfragen in vier Minuten. Eigentlich wollte Franck Giovannini, der sympathische Patron des weltberühmten «Hôtel de Ville» nur seinen Freunden und Stammgästen eine kleine Freude machen und ihnen jeden Freitagmittag einen Take-away-Dreigänger bereitstellen. «Geplant waren 100 Portionen. Bereits in der zweiten Woche hatten wir in vier Minuten 1000 Anfragen; das System krachte zusammen», berichtet der 19-Punktechef leicht erschrocken, «wir machen jetzt das Beste draus, stellen mit unserer auf drei Mann reduzierten Brigade 400 Menüs bereit. Aber ich glaube nicht, dass wir das Abenteuer Take-away mit Bestellungen via Internet fortsetzen können.»

 

Mit Maske & Schutzmaske. Franck Giovannini arbeitet für sein «Menü Drive-in» (160 CHF für zwei Personen) rund um die Uhr und mit Qualitätsansprüchen, die in Crissier seit den Zeiten von Fredy Girardet unheimlich hoch sind. In Woche 1 gab es eine wunderbare Velouté mit Geflügel aus Jussy, Spargeln und Morcheln. Diesmal serviert Franck einen Dreigänger mit Forelle, Kalbfleisch und Erdbeer-Torte. Zumindest am Freitag, wenn die Kunden in Crissier vorfahren, hält sich der Chef an die strengsten Vorschriften: Maske, Schutzkleidung!

 

Reservationen für die Zeit danach. Zumindest eine Sorge hat der beliebte Chef nicht: Kaum ist der Lockdown vorbei, wird das Restaurant wieder jeden Tag ausverkauft sein. «Die Gäste haben richtig Lust wieder auszugehen. Die Reservationsliste ist riesig.» Eine andere Sorge ist grösser: «Was sind nach dem Lockdown die Spielregeln? Wie viele Gäste dürfen wir empfangen? Wie viele meiner 24 Köche dürfen gleichzeitig arbeiten?» Frage über Frage, und noch keine Antwort. Keine einfache Situation für einen Mann, der so rigoros nach Perfektion strebt und bei der Qualität keine Kompromisse machen will.

 

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