«Ich will noch etwas Neues anpacken!» Thomas Maechler, General Manager, Zöifter und Hobby-Beizer an der Goldküste hat Erfolg. Das Swiss Deluxe Hotel «La Réserve Eden au Lac» hat sich in der Zürcher Luxushotellerie einen Platz an der Spitze und viel Respekt verschafft. Die 40 Zimmer (Design: Philipp Starck) sind ungewohnt klein, werden aber zu Spitzenpreisen vermietet; das muss dem Chef erst einer nachmachen. Trotzdem ist nach vier Jahren Schluss: «Ich bin jetzt 55 Jahre alt, will nochmals etwas Neues anpacken», sagte sich Maechler und deponierte bei Besitzer Michel Reybier persönlich seine Kündigung. Der Genfer Hotelkönig konnte ihm innerhalb seines Imperiums keine Alternative anbieten. In der Hotellerie herrscht gerade Flugwetter für Manager. Maechler (grosses Bild oben) gehört zur kleinen Gruppe, die freiwillig geht.
Neuer General Manager gesucht: Das sehr erfolgreiche «La Réserve Eden au Lac» in Zürich.
COO einer Firma aus Washington. Maechlers Zukunft scheint geregelt: Er heuert bei einer amerikanischen Firma aus Washington DC an, kümmert sich in der Schweiz um neue Projekte im Bereich Hotellerie, Restauration und Aviatik; bis der Vertrag auch noch formell unterschrieben ist, bleibt der Name der Firma unter Verschluss. Maechler: «Die neuen Partner sind sehr dynamisch, glauben an mich. Viele Ideen sind vorhanden. Wir wollen noch viel bewegen.» Dass Maechler nicht ewig im «La Réserve» bleibt, hat sich abgezeichnet: Also hagelte es in den letzten Wochen Angebote aus der ganzen Schweiz. Beim neuen Arbeitgeber ist er mit vielen Freiheiten ausgestattet, darf auch eigene Mandate annehmen. Und natürlich sein kleines «Hobby» weitertreiben: Er führt mit Freunden so nebenbei den trendigen «Oxen» in Küsnacht («die Kronenhalle der Goldküste»).
Traum-Terrasse! Das La Muña auf dem Dach des «La Réserve».
Dreamteam: Marco Ortolani (r.) und Domenico Zizzi sind die Top-Chefs im Haus.
Maechlers bester Mann: Ortolani! Tom Maechlers Vermächtnis in Zürich: Ein florierendes Hotel mit einem begeisternden Groove. Und zwei begeisternde Restaurants. Marco Ortolani ist sein Mann für die Kulinarik, und der weitgereiste Italiener ist gleich mit zwei Restaurants im GaultMillau vertreten: 16 Punkte für das italienische «Eden Kitchen & Bar» mit einem riesigen Grill in der Showküche, neu 15 Punkte für das «La Muña»: Domenico Zizzi ist im Rooftop-Restaurant mit der fantastischen Rundumsicht auf Stadt und See sein Statthalter; hier isst man eine Klasse besser als in allen anderen «La Muña»-Restaurants der Gruppe. Also ist klar, was Maechlers Nachfolger (die Suche läuft!) wohl als erstes anpacken muss: Ortolani bei Laune und im Haus halten.
Fotos: HO, Thomas Buchwalder
