Text: Kathia Baltisberger Fotos: Thomas Buchwalder

Wie hat sich der Teekonsum in den letzten Jahren verändert?
In Asien, Osteuropa wird nach wie vor am häufigsten Tee getrunken. Der Tee ersetzt den Kaffee und dient als Durstlöscher. In der Schweiz gab es schon immer Teeliebhaber, doch trank man Tee lange vor allem wenn man krank war. Heute ist Tee in der Schweiz vermehrt ein Genussmittel, weil es extrem vielseitig ist. Auch bei uns im Globus hat Tee an Bedeutung gewonnen. Wir hatten schon immer ein grosses Sortiment, setzen aber vermehrt auf Spezialitäten. 

 

Globus führt beim Tee eine Eigenmarke. Was ist das Besondere an der Linie?
Wir hatten schon früher eine Tee-Linie für den Alltagsgebrauch. Jetzt haben wir aber eine neue Linie lanciert. Alle Tees haben Bio-Qualität, das war uns ein grosses Anliegen. Es gibt portionierten Tee im Beutel und offen. Der offene Tee ist in schönen Dosen abgepackt, in Kürze wird es dann auch Refills geben, das ist nachhaltiger. Und die Dosen eignen sich hervorragend als Geschenk. Es handelt sich bei allen Sorten um ausgewählte Qualitäten. Wir haben lange mit einem Sensorik-Panel daran gearbeitet bis die Rezepturen richtig gesessen haben. 

 

Gibt’s einen Qualitätsunterschied zwischen Beutel und losen Teeblättern?
Es ist immer besser, wenn der Tee aus ganzen Blättern besteht und nicht in ganz kleine Brösel zerbrochen ist. Das ist bei unseren offenen Tees der Fall. Für die Beutel wird oft der Bruch verwendet. Nicht jeder Beutel eignet sich für grosse Stücke. Wir benutzen Beutel aus Marrakesch, in die man grösstmögliche Stücke füllen kann. 
 

Experteninterview Globus Ursula Kuster Tee

Die neuen losen Teesorten von Globus gibt es in hübschen Dosen. 

Was bedeuten die unterschiedlichen Farben der Verpackungen?
Wir haben unsere Tees in vier verschiedene Kategorien unterteilt. Beim «Jardin» handelt es sich um Monokräutertees wie marokkanische Minze oder Verveine. «Saveur» vereint aromatisierte Tees wie English Breakfast oder Grüntee-Mango. Bei «Infusion» handelt es sich um Kräutermischungen. Und «Pure» sind die sortenreinen Teespezialitäten. Bald kommt noch «Fruité» hinzu: rote Beeren und Hibiskus. In den nordafrikanischen Ländern ist Hibiskus ein sehr traditionelles Getränk und bei uns ist die Nachfrage enorm gestiegen.

 

Woher kommen die Teeblätter?
Die meisten kommen aus den bekannten Teeländern: Indien, China, Japan und Vietnam. Die Kräuter der Linie «Jardin» kommen aus Marokko oder Ägypten.  

 

Grün, schwarz, weiss, gelb: Was ist genau der Unterschied zwischen den Tees?
Grüner Tee ist nur getrocknet und nicht fermentiert. Er ist etwas herber als Schwarztee, der eben fermentiert wird. Weisser Tee ist sehr mild und wird ganz schonend licht- und luftgetrocknet. Die Teeknospen haben einen weissen Flaum, deshalb der Name. Oolong ist halbfermentiert, etwas herb im Geschmack und hat trotzdem die Süsse eines Schwarztees. Gelben Tee führen wir nicht im Sortiment, der befindet sich von der Fermentationsstufe irgendwo zwischen Weissem Tee und Oolong.

 

Und wie findet sich der Kunde bei der grossen Spezialitätenauswahl zurecht?
Auf jeder Packung oder Dose gibt es bestimmte Angaben zum Tee: wie er schmeckt, woher er ist. Es steht auch genau wie viel Gramm man pro Liter verwenden muss, bei welcher Temperatur man den Tee aufbrühen soll und wie lange man ihn ziehen lassen muss.

 

>> Ursula Kuster ist Senior Buyer in der Globus Delicatessa.