Text: Kathia Baltisberger

Vegie-Karte mit lokalen Produkten. Vegetarier auf dem Vormarsch! Die Gastronomie reagiert. Die Zeiten eines lampigen Gemüsetellers sind passé, das Angebot ist breiter geworden. 2021 ernährten sich eine Viertelmillion Menschen in der Schweiz ausschliesslich vegetarisch. 0,6 Prozent der Bevölkerung ernährt sich sogar vegan. Mit Blick auf unsere CO2-Bilanz geht da aber noch mehr. Deshalb findet am 1. Oktober 2022 der Veggie Day statt, initiiert von Schweiz Tourismus. Das Ziel: «Schweizer Restaurants und Hotels bieten eine attraktive vegetarische Menükarte an mit möglichst lokal und saisonal produzierten Lebensmitteln», erklärt Oliver Weibel, Marketing Manager Accommodation & Gastronomy Marketing bei Schweiz Tourismus.

Grosses Bild oben: Dominik Hartmann (Magdalena), Tanja Grandits (Stucki) und Sven Wassmer (Verve by Sven) machen beim Veggie Day mit.

Kulinarische Arbeiten von Sven Wassmer im Restaurant Memories, Grand Hotel Quellenhof Bad Ragaz.

Die Schweiz hat mehr zu bieten als Karotten und Kartoffeln: Sven Wassmer verwendet Alpen-Sanddorn. 

Einfluss auf CO2-Emissionen. Die Restaurants und die Gäste können mit wenig einen grossen Beitrag leisten. Eine Berechnung von MyClimate hat ergeben, dass sich die durchschnittlichen CO2-Emissionen für die Ernährung um 33 Prozent verringern, wenn sich alle vegetarisch ernähren. Würde man nur noch jeden zweiten Tag Fleisch essen, verringerten sich die Emissionen um 17 Prozent. Die Tourismus-Branche könne hier einen grossen Einfluss ausüben, ist Schweiz Tourismus überzeugt. Nur muss man eben auch ein Zeichen setzen. 

Schweiz. ganz natuerlich.                              Das Schloss Wartegg wurde 1557 oberhalb des suedlichen Bodenseeufers erbaut. 1994 erfolgten die kulturelle Wiederbelebung und der behutsame Umbau zum eleganten Hotel. Einmalig auch der Schlossgarten mit alten Nutzpflanzen (ProSpecieRara) und das Zusammenspiel mit der ausgezeichneten Slow Food Kueche mit saisonalen Frischprodukten. Hier der legendaere "Salat 14".

Das Schloss Wartegg (Rorschacherberg SG) ist eines der 1000 Lokale, die beim Veggie Day mitmachen.

Starchefs, Speisewagen, SAC-Hütte. Mitmachen beim Veggie Day kann jeder. Über 1000 Betriebe haben sich angemeldet. Von der einfachen Bergbeiz bis zum Punkte-Lokal. Von der SAC-Hütte bis zum Grand Hotel. Auch in den Speisewagons der SBB oder den Coop-Restaurants stehen die Zeichen auf Gemüse. Und natürlich liessen sich auch die ganz grossen Chefs nicht lange bitten. Sven Wassmer setzt nicht nur aber vor allem im «Verve by Sven» auf eine gesunde, nachhaltige Küche. Auch Tanja Grandits («Stucki» Basel) ist dabei. Bei ihr privat landet ohnehin kaum Fleisch auf dem Teller. Und Andreas Caminadas «Oz» ist ein Vegi-Restaurant. Auch Dominik Hartmann («Magdalena», Rickenbach SZ) hat längst umgestellt und Fleisch und Fisch vom Menü verbannt. Andere Chefs kochen zwar oft und gerne mit Fleisch, stellen sich aber der Herausforderung fleischlos zu kochen. 

«Niemanden bevormunden». «Der Veggie Day will niemanden bevormunden und schon gar nichts verbieten. Keinem Gast soll etwas aufgezwungen werden. Die Restaurants sollen zeigen, dass sie auch eine attraktive und originelle Karte gestalten können, die vor allem auf Gemüse basiert. Und dass Vegi ein Genuss ohne Verzicht sein kann», sagt Weibel. Welche Betriebe bei der Aktion Swisstainable Veggie Day dabei sind, findet man auf der Seite von Schweiz Tourismus heraus.

>>> Restaurants, die gerne am Veggie Day teilnehmen möchten, können sich noch bis zum 18. September anmelden unter: www.stnet.ch