Bier-Vielfalt. Ein kühles Blondes vermag jeden Durst zu löschen. Doch das Angebot lokaler und internationaler Brauereien hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Ständig gibt es neue Mikrobrauereien, die mit Hopfen und Malz experimentieren und mit neuen Produkten die Bierlandschaft bereichern. Bei den Swiss Beer Awards Ende April wurden Biere in ganzen 41 Kategorien prämiert. Dabei schmeckt gar nicht alles, was das Label Bier trägt, auch wie Bier. Oder zumindest nicht wie die gängigsten Sorten.

Brut Pale Ale Doppelleu Boxer

Die Flasche sieht aus wie ein klassisches Bier, der Inhalt erinnert an einen Schaumwein.

Brut Pale Ale. Die Brauerei Doppelleu Boxer hat ein neues Produkt im Sortiment, das eher mit einem Champagner, beziehungsweise einem Schaumwein zu vergleichen ist. Das Brewmaster Limited Ed. 31 ist ein Brut Pale Ale und ein extrem trockenes, fruchtbetontes Bier. Braumeister Florian Grunert liess sich durch das sogenannte Brut IPA inspirieren, das die Craft-Beer-Szene in den vergangenen Jahren aufmischte. Das Bier sei eine völlig neue Kreation. «Ein Pale Ale weist viel weniger Bitterkeit auf. So kann sich das Weinbouquet noch besser entfalten», erklärt Grunert. 

Champagner-Qualitäten. Das Geheimnis des Brut Pale Ale ist eine spezielle Hefe, die besonders viel Zucker abbaut. Fruchtnoten von Pfirsich und Passionsfrucht, etwas Birne und Grapefruit sind präsent. «Das fruchtbetonte Bouquet erinnert an den warmen Geschmack von Chardonnay-Weinen.» In Kombination mit dem ausgeprägten Prickeln, entfaltet das Brewmaster Limited Ed. 31 fast schon Champagner-Qualitäten. 

Vuurzee

Vuurzee passt hervorragend als Begleitung zu einem Dinner.

Barley Wine Kitchen Brew

Barley Wine wird nach einer alten englischen Methode gebraut.

Achtien und sein Vuurzee. Wer auf der Terrasse des Vitznauerhofs am Vierwaldstättersee sitzt, kann auch in den Genuss einer besonderen Bierspezialität kommen. Jeroen Achtien ist Botschafter des holländischen Biers «Vuurzee» von De Goede & De Stoute. Dabei handelt es sich um ein Bier mit Champagnerhefe, das mit Pinot-Noir-Trauben veredelt wird. Die Bitterkeit dieser Traubensorte wird hier besser ausbalanciert und passt deshalb auch hervorragend als Begleitung zum Essen. Vuurzee trinkt man auch nicht aus einem Krug, Tulpe oder Stange, sondern aus einem Weinglas oder einer Flûte.

Basler Mikrobrauerei. Nicht unbedingt nach Champagner aber nach Wein schmeckt Barley Wine. Dabei handelt es sich um ein Ale, das in Holzfässern reift. Diese Braumethode stammt aus dem alten England, wird aber auch in der Schweiz hergestellt. Die Basler Mikrobrauerei Kitchen Brew aus Allschwil lässt ihren Barley Wine zehn Monate im Rotweinfass, was dem Getränkt Säure und eine Holznote verleiht. Auch was den Alkoholgehalt betrifft, geht dieses Bier in Richtung Wein. 9,6 vol.%. Auch der Kohlensäuregehalt ist im Gegensatz zu anderen Bieren eher gering. Deshalb trinkt man das Bier auch nicht in grossen Schlucken, sondern eben eher gemächlich – wie einen Wein.