Ein Zürcher ist der Boss! Die schwerreiche New Yorker Familie Nakash (Textilien, Immobilien, Hotels) hat «The Setai» an der South Beach von Miami von Lehman Brothers erworben. Der Nakash-Clan besitzt im prestigereichen Tower seit zehn Jahren zwanzig Appartements, die drei fröhlichen Brüder setzen zur Überraschung der Branche auf einen Hotelier, der erstmals in seiner Karriere als General Manager firmiert: Alex Furrer aus Zürich, ziemlich smart und 40 Jahre jung. Eine grosse Aufgabe!

 

40 Milliardäre im Hotel. «The Setai» in Miami Beach ist nicht einfach ein luxuriöses Hotel. «The Setai» ist ein Statement. Wer hier regelmässig absteigt, ist ziemlich wohlhabend, sucht Ruhe statt Bling-Bling, interessiert sich oft auch für Kunst. «World leaders and international sophisticates» nennt man hier recht selbstbewusst seine Klientel. Gastiert die Art Basel in Miami, so ist «The Setai» die Drehscheibe. Sammler, Galeristen und Künstler steigen hier ab, viele Gäste sind bei «Forbes» gelistet. «Während der letzten Art», verrät General Manager Alex Furrer, «hatten wir 40 Milliardäre im Haus.» Milliardär muss man nicht sein, um im «Setai» einzuchecken. Aber die Preise sind stattlich: 1000 Franken pro Nacht muss man rechnen, und da ist man erst im ganz normalen Hotel («The Art Deco Building») und noch lange nicht im vierzigstöckigen Tower, in den grossartigen, riesigen «Ocean-Suites» mit Blick aufs Meer.

 

Pools & Cabanas. Dreh- und Angelpunkt im «Setai»: der «Courtyard», eine Oase der Ruhe in dieser wilden, ausgelassenen Stadt. Man trifft sich rund um einen flachen Pool und unter vierzig Palmen: zum sehr gepflegten Frühstück. Zum Business-Talk. Zum Drink am Nachmittag. Zum unkomplizierten Dinner unter dem Sternenhimmel. Wer hier nicht abschalten kann, hat ein Problem. Zweiter Kraftort: Die drei eleganten Pools. Einer für die Kids, zwei für die Erwachsenen, rundum bequeme Liegen, grosszügige Cabanas. Viele, die hier entspannen, sind ziemlich prominent. Politiker, Wirtschaftsführer, Sportstars, Filmstars. Darauf ist «The Setai» eingestellt: Diskrete, aber hohe Holzfassaden, reichlich Buschwerk und eine 25 Mann starke Security-Truppe schützen die Gäste vor den Paparazzi, die in der High Season in Kompaniestärke anrücken. Alex Furrer: «Einige der Paparazzi mieten Zimmer und Appartements in den umliegenden Häusern, um trotzdem zu ihren Bildern zu kommen. Es geht da manchmal ziemlich wild zu.»

 

Ceviche und reichlich Rosé. Kulinarischen Kraftort? The Pool & Beach Bar, das unkomplizierte Strandrestaurant mit Meersicht. Monsieur Alexis aus Genf ist hier Restaurantleiter, verteilt die heiss begehrten Tische; wer es in die erste Reihe schafft, gehört zur «Setai-Society». Das Essen ist unkompliziert, aber erstklassig: ein hervorragendes, «zitroniges» Ceviche, der «catch of the day». Die Farbe im Glas ist pink: Rosé-Champagner. Oder einen Rosé von der Domaine Ott. Das «Setai»-Beachrestaurant erinnert stark an Ferien an der Côte d’Azur, und so ist es auch: Die Karawane der Reichen und Berühmten ziehts mal nach Südfrankreich, mal an den South Beach. Natürlich können «Setai»-Gäste auch direkt am Strand essen: Burger und Co. werden im solarbetriebenen coolen «Food Truck» zubereitet. Der Executive Chef ist in Frankreich gross geworden: Mathias Gervais hat lange an der Riviera gearbeitet, auch bei kulinarischen Weltstars wie Roger Vergé und Joël Robuchon. Sein Konzept in Miami: Wagyu, Porterhouse und gewaltige Tomahawk-Steaks, aber auch Hamachi, Tiradito und Black Cod im «Setai Grill».