Text: Kathia Baltisberger | Fotos: Kurt Reichenbach

Ab aufs Velo. Der Nebel hängt tief im Saanenland, die Gipfel der umliegenden Berge sind nicht zu sehen. Das Laub färbt sich langsam gelb und rot. Alles duftet nach Herbst. «In der Regel haben wir äusserst schöne Herbsttage in Gstaad», sagt Skilegende Michael von Grünigen. Der Riesenslalom-Weltmeister von 1997 und 2001 ist in Schönried geboren, kennt die Gegend wie seine Westentasche und verbringt seine Freizeit in der Natur. Auch ohne strahlenden Sonnenschein holt er das Velo raus. «Ich bin schon während meiner aktiven Zeit immer aufs Bike gestiegen zum Trainieren.»

Grosses Bild oben: Bruno Kernen (links) und Michael von Grünigen

Mike von Grünigen, Ex-Skifahrer; Bruno Kernen, Ex-Skifahrer und Hotelier

Die Destination Gstaad ist perfekt für Wandervögel. Es gibt über 300 Kilometer signalisierte und unterhaltene Wege.

Mike von Grünigen, Ex-Skifahrer

Michael von Grüningen ist in seiner Freizeit am liebsten auf dem Bike.

Höhenweg oder zum See. In Gstaad strampeln nicht unbedingt die verbissenen Biker. Mike von Grünigen empfiehlt eine Genuss-Tour mit dem Bike. 26 Berggasthäuser stehen zur Auswahl. «Die Region hat kulinarisch viel zu bieten. Ich kehre zum Beispiel gerne auf dem Hornberg ein.» Mit dem E-Bike fährt man von Saanenmöser auf den Berg. Wanderer kommen vom Rinderberg her ans Ziel. «Das ist eine wirklich schöne und gemütliche Höhenwanderung.» Beim Wandern im Saanenland gibts viel zu sehen. 200 Bauernhöfe, 80 noch betriebene Alpen und etwa 7'000 Kühe. Zum Baden ist es mittlerweile wohl etwas zu kalt, trotzdem lohnt sich auch eine Wander- oder Bike-Tour zum Lauenen- oder zum Arnensee. Einkehren kann man im «Restaurant Lauenensee» oder «Huus am Arnensee». «Wandern erlebte in den vergangenen Jahren einen richtigen Hype. Das ist die Kernkompetenz von Gstaad und da wollen wir schauen, dass wir auf dem Zug bleiben», sagt von Grünigen.

Der Jäger und Sammler. Von Grünigen weiss auch, wo man in der Destination Gstaad einchecken soll. Zum Beispiel im Romantik Hotel Hornberg in Saanenmöser. Oder bei seinem alten Freund und Skifahrer-Kollegen Bruno Kernen im Hotel Kernen in Schönenried. Nicht der Weltmeister Bruno Kernen, sondern sein Namensvetter. Dessen grösster Erfolg? Sieg am Hahnenkamm in Kitzbühel 1983. Heute ist Kernen Hotelier und Jäger. Fürs Fotoshooting schmeisst er sich in die Jagd-Kluft, aber eigentlich ist er verletzt. «Ich habe mir eine Sehne im Knie gerissen. Bei der Hochrisikosportart Fischen», sagt Kernen und lacht. Die Gämsjagd musste dieses Jahr deshalb ohne ihn stattfinden. Immerhin: Am Waldrand beim Horneggli finden Kernen und von Grünigen ein paar ganz passable Steinpilze. «Schau, wenn der Pilz unten weiss ist, ist er gut», erklärt Kernen seinem Freund. 

Michael von Grünigen, Ex-Skifahrer; Bruno Kernen, Ex-Skifahrer und Hotelier

Hugo, fass! Bruno Kernen nimmt seinen Border Terrier mit zur Jagd.

Michael von Grünigen, Ex-Skifahrer; Bruno Kernen, Ex-Skifahrer und Hotelier

In diesem Jahr posiert Kernen nur für den Fotografen. Mit dem kaputten Knie kann er heuer nicht jagen. 

Wild aus der Region. In seinem Restaurant muss Bruno Kernen nun auf das Wild von Jäger-Kollegen zurückgreifen. «Wir servieren nur einheimisches Wild», sagt er. Auf der Karte steht auch ein Gämse-Gericht. «Die kriegt man nicht überall. Das Fleisch ist etwas dunkler, hat mehr Struktur und schmeckt intensiver nach Wild als Reh», erklärt der gelernte Koch. Zur Vorspeise gibts das Duett von Steinpilz und Wildterrine mit kleinem Herbstsalat und Preiselbeerschaum. Oder das Gämspfeffer mit Spätzli, Rotkraut, Marroni, Rotweinbirne und einheimischen Steinpilzen. Dick anstreichen sollten Wild-Fans auch den 29. Oktober und den 5. November. Dann gibts im Hotel Kernen nach zwei Jahren Pause endlich wieder das Wildbuffet. 

Einen Gang runterschalten. Wie in vielen anderen Bergregionen wird es im Herbst ruhiger. Das ist perfekt, um runter zu fahren. Nicht umsonst lautet der Slogan der Tourismusregion «Come up, Slow down». Und für die beiden Ex-Spitzensportler gilt das umso mehr. «Früher bin ich mit der Stoppuhr durchs Leben. Die Jagd – und da gehört nicht nur das Schiessen dazu – ist das pure Gegenteil», sagt Kernen. Von Grünigen sieht es ähnlich, auch später im Winter auf der Piste: «Heute kann ich auch gemütlich fahren.» Die Skilegende kann man nämlich für Skitage und Kurse mieten. Und keine Sorge: Von Grünigen passt sich dem Kunden an, nicht umgekehrt.

 

Tipp: Ab der ersten Übernachtung profitieren die Gäste mit der Gstaad Card vom kostenfreien ÖV auf ausgewiesenen Strecken im Saanenland und Simmental sowie einer vergünstigten Spezial-Tageskarte der Bergbahnen Destination Gstaad AG bis zum 31. Oktober sowie über 80 Erlebnissen. Ein toller Herbst ist garantiert!

>> Restaurant- und Hotel-Tipps für die Destination Gstaad:

 

Hotels:

Romantik Hotel Hornberg in Saanenmöser
Hotel Kernen in Schönried
Hotel Spitzhorn Saanen
Hotel Bernerhof Gstaad
Hotel Gstaaderhof Gstaad
Hotel Arc-en-ciel Gstaad
Hotel Alpenland Lauenen

 

Restaurants:

Restaurant Müli Gstaaderhof in Gstaad
Restaurant La Bagatelle im Le Grand Chalet in Gstaad
16 Art Bar Restaurant in Saanen
Restaurant La Vue im Hotel HUUS in Saanen
Restaurant Sonnenhof in Saanen
Restaurants im Golfhotel les Hauts de Gstaad in Saanenmöser
Bergrestaurants der offenen Bergbahnen

 

Bergrestaurants für Wander- oder Bike-Tour:

Hotel Alpenland Lauenen 
Restaurant Zur Sau in Abländschen
Restaurant Huus am Arnensee in Feutersoey 
Berghotel Hornberg Saanenmöser
Hotel Restaurant Hornfluh Saanenmöser