Text: Urs Heller Fotos: Dominique Zwygart, Melanie Uhkoetter/nomadness

The Alpina Burger & Carbonara am Pool. Treffpunkt Bel-Etage. Im ersten Stock des Swiss Deluxe Hotels «The Alpina» Gstaad findet das pralle (Ferien-)Leben statt. Chillen auf ungewöhnlich bequemen Liegen am Pool. Schlemmen auf der Terrasse mit der Qual der Wahl; gleich drei Restaurants nebeneinander bieten sich an. Gemeinsamer Nenner: Paradiesische Ruhe, eine luxuriöse Oase mitten in Gstaad, dank millionenschwerer unterirdischer Hotelzufahrt. General Manager Tim Weiland ist der junge Gastgeber. Typisch «Alpina»: Bereits das dritte Restaurant im Haus ist erstklassig: In der «Lounge» und auf der Lounge-Terrasse gibt es den ganzen Tag über den berühmten «The Alpina Burger» (200 Gramm Gstaader Rindfleisch, Bergkäse), «The Alpina Pizza» (Sommertrüffel, Bergkäse von Ueli Bach, fein geschnittener Frühlingslauch), Seezunge und Krustentier-Bouillabaisse. Unser Favorit: Casarecce Carbonara. Schlicht perfekt. Am Freitag- und Samstagabend ist «The Alpina BBQ» angesagt; Fleisch, Fisch & Gemüse vom Grill.

Chef Ogata

Der Neue! Tetsujiro Ogata ist der neue Japanese Chef im «Megu». 

Megu, The Alpina Gstaad

Japanische Küche unter dem Sternenhimmel: Die romantische «Megu»-Terrasse.

Ihr Auftritt, Mister Ogata! Tetsujiro Ogata, der neue Japanese Chef im Kult-Restaurant Megu, hatte einen klassischen Fehlstart: Fuss gebrochen, Wintersaison ohne ihn. Jetzt startet er durch, diskret gecoached von Executive Chef Martin Göschel. Und tatsächlich: Die über die Jahre etwas festgefahrene Megu-Karte kommt in Bewegung. Den ersten Volltreffer hat der weitgereiste Koch (Bahrain, Bali, Saudi-Arabien, Le Mont-Pèlerin über dem Genfersee) bereits gelandet: Nanban Chicken! Ein eine Nacht lang marinierter, kross gebratener, wunderbar saftiger Güggel, serviert mit zwei raffinierten Saucen. Der heimliche Star im «Megu» steht nach wie vor hinter seinem glitzernden Tresen: Sushimaster Tsutomu Kugota. Er darf mit herausragenden Produkten arbeiten: Chutoro, Otoro, Wagyu, Wolfsbarsch, Gänseleber, Oscietra Kaviar. Einziges Ärgernis im «Megu». Zum Wagyu vom «River Strone Grill» gibt es auf Wunsch Pommes Frites mit weissem Trüffelöl. Unsere Empfehlung: Flasche wegschmeissen, Trüffelöl stinkt fürchterlich und hat in einem Top-Restaurant nichts verloren. Das «Megu» ist fantastisch gebucht: Zwei Services (1900 und 2100) auch im Sommer!

Alpina Gstaad

Ein Chef, der seine Gerichte immer wieder hinterfragt und weiterentwickelt: Martin Göschel, 18 Punkte.

Göschel & der Kräutersud. Im Fine Dining-Restaurant «Sommet» zeigt Executive Chef Martin Göschel, was er draufhat. Er hat die zen-mässige Gelassenheit, einer verwöhnten Clientèle klaglos jeden Wunsch zu erfüllen. Er entwickelt sich und seine Küche beharrlich weiter. Neuestes Projekt: Kräutersud! Dafür schmeisst er die Zentrifuge an, Kräuter und Salate werden gemixt und teilweise fermentiert, bilden die Basis für besonders leichte und naturnahe Saucen. Tiefgrüner, fermentierter Rucola-Sud mit Lupinen zu den rohen, aber leicht geflämmten Jakobsmuscheln mit Polenta (!), Koa-Saft und Frisée-Schaum zum Wolfsbarsch-Ceviche. Unglaublich stark das Amuse-bouche: In einem eleganten Martini-Cocktailglas Schichten von Limettengelee, Kartoffelschaum, Feldsalatgelee, belgischem Kaviar und Crème fraîche. Drüber ein kleines Kartoffelkissen, gefüllt buchstäblich mit dem «Gelben vom Ei». Göschel will es bereits im Morgengrauen wissen: In «The Alpina» wird das Brot im Haus gebacken, das Oeuf Bénédicte ist der Renner auf der riesigen Karte, eine Ramen-Suppe und drei kleine Rösti mit vier verschiedenen Dips gibt es auch. Auffallend gut die (italienische) Servicebrigade in den Restaurants: Die Ragazze und Ragazzi von Chef Pierfranco Lavra sind fachkundig, flink, freundlich und auch sehr kinderfreundlich.

Bienenhaus

Bienenhäuser beim Grandhotel: Eigener Honig für «The Alpina». 

Bienen

Leerstunde! Im Schutzanzug und mit Imker Stefan Neuhaus zu den Hotelbienen. 

Im Schutzanzug zu den Bienen. Hotelbienen gibt es im «Alpina» auch, und man kann buchstäblich eintauchen in ihre faszinierende Welt. Vorzugsweise im weissen Schutzanzug (gibt es auch für Kinder) und unter Anleitung von Imker Stefan Neuhaus, der zu den Insekten eine innige Beziehung hat («mini Bienli»). Ein 45minütiger Dokumentarfilm, vorgeführt im Hotelkino (!), schliesst den spannenden Workshop ab. Und der Honig der Hotelbienen? Den gibt es natürlich auch. Beim magisch-schönen Frühstück am Pool (bis 11 Uhr).

 

Und jetzt das «Grandhotel Sonnenhof». Hinter dem Erfolgskonzept «The Alpina» steht der örtliche Immobilien-Tycoon Marcel Bach, der jetzt zwar die AHV bezieht, aber natürlich nicht daran denkt, sich auf den vielen Lorbeeren auszuruhen. Sein neuestes Projekt: «Grandhotel Sonnenhof» ob Saanen. Vorgesehene Architekten: Herzog & de Meuron! Ein kleineres Projekt hat Marcel Bach bereits umgesetzt: er hat das über 100jährige Gasthaus «Rössli» im nahen Feutersoey gekauft und grosszügig umgebaut (Gartenterrasse!). Zwei langjährige Mitarbeiter von Robert Speths berühmter «Chesery» (Sabine Kröll, Simon Richard) sind die Gastgeber und schaffen es auch in den nächsten GaultMillau.