Text: Lisa Merz Fotos: Olivia Pulver

Beste Qualität. Die Zutaten fürs Goldmelissensorbet findet Christoph Furer nur ein paar Schritte vom Herd entfernt, im kleinen Klinikgarten. Hier wachsen in Töpfen Schnittlauch, Sauerklee und Koriander, Pfefferminz,  Curry- und Colakraut. «Mir ist es besonders wichtig, dass wir alles selber herstellen. In meiner Küche findet man weder Fertigsaucen noch Bindemittel», sagt der 30-jährige Küchenchef. Im März hat er die Küche der Privatklinik Obach komplett umgestellt: die Patienten haben jetzt die gleiche Auswahl wie auswärtige Gäste im hauseigenen Restaurant Leopold’s. Der Anspruch ist hoch, gehört die Klinik doch zu Swiss Medical Network. Dessen Mutterkonzern AEVIS VICTORIA betreibt auch Luxushotels wie das «Victoria-Jungfrau» in Interlaken und das «Bellevue Palace» in Bern. 

Inspiration für seine Gerichte holt sich Chef Furer gerne auch von Instagram.

Rosa gebratenes Rindsfilet, Süsskartoffelpürée begleitet von cremigem und knackigem Gemüse.

Tüftler und Perfektionist. Die Philosophie «Genuss und Ausgewogenheit» zieht sich durch die ganze Karte. So serviert Christoph Furer als Vorspeise einen pochierten Ora-King-Lachs in Apfelkraftbrühe mit Zitrone und Granny Smith, reicht zum Hauptgang ein rosa grilliertes Rindsfilet mit Süsskartoffelpüree, begleitet von cremigem und knackigem Gemüse, und überrascht zum Dessert mit schokoladenüberzogener Himbeermousse, Brombeereis und Erdbeer-Mojito. Die Gänge sind verspielt, leicht, spannend. «Wir kochen nur mit Zutaten, die Saison haben», sagt Christoph Furer. Alle drei Monate ändert die Karte. Dann listet er jeweils die verfügbaren Komponenten auf und entwickelt zusammen mit dem ganzen Team neue Menüs.

Eingespieltes Team im «Leopold's»: Christoph Furer mit Peter Vetsch.

Ideen durch Instagram. Die Inspiration für seine Kreationen holt sich Christoph Furer auf Social Media. Auf Instagram folgt er den Schweizer Starköchen Tanja Grandits und Andreas Caminada. «Auch ich poste ab und zu meine Teller und bin auf die Kommentare meiner Kollegen gespannt», sagt er. Fotomaterial gibts während der Arbeit genug: der Pulposalat an Zitrusfruchtdressing etwa oder die Maniokkrapfen mit Caponata, Auberginen, Oliven und Favebohnen. «Wir setzen auf eine innovative Küche. Das Kochen in einem Klinikrestaurant unterscheidet sich eigentlich nur durch die Präsenzzeiten und die Abläufe», sagt Christoph Furer. Einen Unterschied gebe es zwar doch beim Kochen: «In unsere Menüs bauen wir oft Pürees ein, weil sie besonders bekömmlich sind. Das ist aber kein Problem für mich, im Gegenteil. Ich bin letztes Jahr Vater geworden und kreiere auch zuhause exquisite Breilikompositionen», sagt er und lacht.

Das Restaurant Leopold's empfängt Patienten und auswärtige Gäste!

>> Das Restaurant «Leopold’s» gehört zur Privatklinik Obach in Solothurn, ist über Mittag täglich geöffnet und bietet Gesundheit à la carte: «Das Wohlbefinden unserer Patienten und ihrer Besucher liegt uns am Herzen. Swiss Medical Network lädt Sie ein, die kulinarische Handschrift Genuss & Ausgewogenheit zu entdecken. Eine leichte, gesunde und raffinierte Küche.»

Täglich offen von 11.30 bis 14 Uhr.

Am Abend ist eine Reservation für Gruppen ab 10 Personen möglich.
www.leopolds.ch