Text: Kathia Baltisberger Fotos: Olivia Pulver/Handout

New Kids on the Block. In dieser Saison pilgern alle in die neuste Pistenbeiz am Berg: die Alp Arosa. Völlig zurecht. Der ehemalige Stall auf Höhe Mittelstation der Weisshornbahn stand 60 Jahre leer, wurde aufwendig renoviert und mit viel Stil eingerichtet. Die Karte punktet mit einem Mix aus klassischen Hüttengerichten (Gulaschsuppe, Burger oder Schnipo) und Überraschungen wie dem Kalbskopf mit Pulpo. Die Kartoffeln für Gschwellti oder Rösti kommen aus dem Albulatal, der Lachs aus Lostallo und der Risotto wird mit dem eigenen «Alp Arosa»-Crémant verfeinert. Das Team um Gastgeber Tim Disch meistert den Ansturm mit Bravour. Reservieren ist natürlich ein Vorteil, Walk-ins haben dennoch gute Chancen auf einen Platz. 

Restaurant Alp Arosa, GaultMillau Pop, Arosa, Graubünden - Januar 2020 - Copyright Olivia Pulver

Cooles Ambiente: Die Alp Arosa hat alles, was eine moderne Pistenbeiz braucht.

Motta-Burger - Motta Hütte, Lenzerheide, Arosa, Graubünden - Januar 2020 - Copyright Olivia Pulver

Die neuen Motta-Betreiber wollen bei den Vorgängern anknüpfen. Mit Gnocchi, Burger und Cremeschnitte.

Fatto a casa. Neu ist auch Stichwort auf der anderen Seite der Hurdenbahn. Die «Motta Hütte» hat nämlich neue Pächter. Die Geschwister Bianca und Sergio Andreatta sind weg und mit ihnen auch die Produkte aus dem «Da Enzo». Doch die Neuen geben sich grösste Mühe mit den Vorgängern mitzuhalten und die zahlreichen Gäste glücklich zu machen. Küchenchef Markus Beckmann macht selbst Entenleberterrine, auch die Gnocchi und Ravioli werden frisch auf der Hütte gemacht. Der Lachs kommt von Ski-Legende Heini Hemmi, Motta-Burger und Cremeschnitte stehen immer noch auf der Karte. 

Ackerbau. Das Bündner Skigebiet hat auch auf Punkte-Niveau einiges zu bieten: 135 Punkte um genau zu sein. In Lenzerheide hat Martin Bieri letztes Jahr die Arbeit angetreten, verzückt die Gäste mit seinen Gerichten vom Feuer. Unten im Dorf steht Hansjörg Ladurner im «Scalottas Terroir» im Schweizerhof am Herd. Sein Credo? Regionalität. Das geht soweit, dass der 15-Punkte-Chef selbst Ackerbau betreibt. In der Bar des Schweizerhofs trinkt man übrigens ausschliesslich Schweizer Produkte. Und im «La Riva» kocht der junge Dominique Schrotter konstant gut: 16 Punkte. 

Uwe Seegert, Executive Chef La Vetta Restaurant - Tschuggen Grand Hotel, Arosa, Graubünden - Januar 2020 - Copyright Olivia Pulver

Uwe Seegert ist der Chef im «Tschuggen Grand Hotel». Im «La Vetta» erkocht er sich 16 Punkte.

Restaurant Güterschuppen, Arosa, Graubünden - Januar 2020 - Copyright Olivia Pulver

Vor, während oder nach dem Skifahren: Der «Güterschuppen» ist immer die richtige Wahl.

Restaurant Aifach, Arosa, Graubünden - Januar 2020 - Copyright Olivia Pulver

Im «Aifach» ist es einfach: Alle essen das gleiche Menü. Extrawürste gibt es keine.

Lostallo Lachs, gebeizt, Rande in der Salzkruste, Radieschen, Meerrettich, Apfel - Restaurant Twist, Hotel Valsana, Arosa, Graubünden - Januar 2020 - Copyright Olivia Pulver

Swiss Alpine Lachs aus Lostallo gibt es unter anderem im «Twist» im Hotel Valsana.

Nachhaltig ist Trend. Und was geht in Arosa? Uwe Seegert ist im Tschuggen Grand Hotel der Mann fürs Kulinarische. Im «La Vetta» bietet der 16-Punkte-Chef den Gästen eine gehobene Küche. Seeteufel auf der Gräte gegart oder Zweierlei vom Hirsch mit Kerbelknollenpüree stehen auf der Winterkarte. Im Partnerhotel «Valsana» ist Nachhaltigkeit an der Tagesordnung, die Zutaten in der Küche des Restaurants Twist sind alle regional: Alpstein-Poulet, Appenzeller Ente oder – im Bündnerland geht’s nicht ohne – Swiss Alpine Lachs aus Lostallo. Übrigens: Der Lachs kommt an einer Buttermilchsauce. Die Idee dazu stammt von Marco Campanella (Eden Roc Ascona, 17 Punkte).

Cool! Arosa kann aber nicht nur Punkte-Küche, es gibt auch Lokale mit einfachen, aber sehr coolen Konzepten. Unbedingt reservieren muss man im «Aifach»: ein kleines Restaurant, in dem gegessen wird, was auf den Tisch kommt. «Extrawurst hat Hausverbot», so das Credo von Inhaber Mark Stalder. «Wir kochen, worauf wir gerade Lust haben», sagt der Berner. Also gibt’s ein Kokos-Tomaten-Süppchen mit Doraden Tatar und zum Hauptgang Geschmortes vom Rind und vom Stier, dazu Kartoffelstock mit Nussbutter-Seeli. Gleich beim Bahnhof befindet sich der «Güterschuppen». Der lohnt sich zu jeder Tageszeit. Wir empfehlen: Erst gegen Mittag auf die Piste, um vorher hier dem verlockenden Brunch-Angebot zu verfallen: Pancakes, Shakshuka oder Egg Benedict. Abends gibt es Fleisch aus dem Josper. 

 

Arosa:

www.winter.alparosa.ch
www.tschuggen.ch
www.valsana.ch
www.gueterschuppen-arosa.ch
www.aifach.ch
www.hoernliarosa.ch

 

Lenzerheide:

www.schweizerhof-lenzerheide.ch
www.guardaval.ch
www.lariva.ch

www.motta-lenzerheide.com
www.crestota.ch