Text: Kathia Baltisberger Fotos: Olivia Pulver

Leidenschaftlicher Hobbykoch. Zwei Typen stehen in einem Foodtruck in einem Zürcher Hinterhof. Der eine bindet dem anderen liebevoll die Kochschürze. Doch der andere ist schon im Begriff etwas zu arbeiten. «Halt mal still», ertönts in Basler Dialekt. Der Musiker Baschi ist mit dem ehemaligen 16-Punkte-Koch Pascal Schmutz (aktuell Pop-up «Büro 84» in Bern) unterwegs. Seit vergangener Woche touren die beiden mit dem Truck durch die Schweiz und kochen. Baschi und kochen? Kann der das? «Das liegt im Auge des Betrachters. Ich bin ein sehr leidenschaftlicher Hobbykoch, der gerne in der Küche steht. Oder sagen wir so: Ich koche so wie ich singe – mit viel Gefühl und viel Liebe.» Schmutz bricht eine Lanze für seinen langjährigen Freund: «Der kann wirklich kochen!» 

Baschi Pascal Schmutz Foodtruck Zürich

Brotwurscht-Chili-Willies mit heissem Panzanella und Späck-Zwiebelkonfi.

Baschi und Pascal Schmutz Foodtruck

Baschi im Stress: Die Würstchen dürfen nicht anbrennen.

Ein Zwaspli am Herd. Doch mit dem Anbraten und Abschmecken alleine ist es noch nicht getan. Hobbykoch Baschi muss auch in einer Stresssituation funktionieren. Schliesslich erwartet man einen Haufen Gäste auf dem Vergani-Areal. 1000 Portionen haben Baschi und Schmutz in den Truck gepackt. Baschi brät wie wild Hacktätschli. Schmutz hat aber etwas zu beanstanden: «Hey aber Alte!», schnauzt er seinen Gehilfen an. Baschi: «Was? Ich bi huere am Produziere», gibt er zurück. «Baschi ist so ein Zwaspli. Das letzte Mal hat er sich die ganze Zeit verbrannt. Aber er ziehts trotzdem voll durch», zollt Schmutz dem Musiker dennoch Respekt. 

Geiles Ragout. Beim Kochen für viele Gäste kam übrigens auch die Idee mit dem Foodtruck zustande. «Am Food Zürich haben wir mal zusammen für 20 Gäste ein 9-Gang-Menü gekocht. Ich war total nervös, aber es ist gut gekommen», erzählt Baschi. «Mir gefällt eben auch dieser Aspekt am Kochen: ich bewirte gerne die Gäste, kümmere mich um sie, unterhalte sie.» Wenn Baschi privat den Herd anschmeisst, dann frönt er ganz dem Slow Food. «Ich liebe es, Dinge zu schmoren und stundenlang vor sich hinblubbern zu lassen. Ein geiles Ragout zum Beispiel.» Zu Baschis Spezialitäten gehört auch Risotto. «Ich mag das Urchige, Schweizerische, aber auch die mediterrane Küche. Meine neuste Errungenschaft ist ein Sous-vide-Garer und eine Wurstmaschine habe ich mir auch gekauft.»

Baschi und Pascal Schmutz Foodtruck

Röstikroketten mit einer Trüffelmayonnaise.

Baschi und Pascal Schmutz

Lockere Stimmung auf dem Vergani-Areal mit Essen aus dem Truck.

Apropos Wurst: Die gibt es auch aus dem Foodtruck: Brotwurscht-Chili-Willies mit heissem Panzanella und Späck-Zwiebelkonfi steht auf der Karte. Die Würstchen haben eine dezente Schärfe, der Brotsalat mit getrockneten Tomaten und Oliven ist weich und dennoch knusprig. Die bereits erwähnten und von Baschi angebratenen Hacktätschli kommen mit einem Jus mit Karotten und Sellerie, obendrauf hats einen Crunch aus Rauchmandeln und Röstzwiebeln. Für die Vegis unter den Fans gibts noch Röstikroketten mit einer Trüffelmayonnaise. Das Dessert ist nur etwas für Zucker-Junkies: Karamell-Ganache auf Apfel-Zimt-Crumble mit Waldfrucht und Karamell-Crisp.

 

>> Wer auch noch einen Happen von Baschi & Schmutz essen will, kann das an folgenden Daten tun:
25. Oktober: St. Jakob-Park, Basel 
1. November: Kursaal, Bern 
9. November: Hotel Schweizerhof, Luzern