Text: Patricia Heller Fotos: Nicola Pitaro, Olivia Pulver

Ab nach Amerika. Und nach Asien. Schweizer Weine sind im Ausland auf den Weinkarten der besten Restaurants schwer zu finden. Die Mengen in den Kellereien sind klein, die besten Winzer verkaufen ihre Flasche vor allem im Inland. Daniel und Martha Gantenbein waren die ersten, die mit Pinot Noir und Chardonnay auszogen und in der Ferne Chefs, Sommeliers und Gäste gleichermassen begeisterten. Jetzt zieht Martin Donatsch aus Malans nach. Zielgebiet: Amerika, Asien.

 

«Sorry, we don’t export». Das war einmal! Die Donatsch-Dynastie hat lange alle Anfragen aus dem Ausland abgeblockt. «Sorry, we dont’t export», lautete die Standartantwort. Auch wenn weltberühmte Häuser wie das «Burj Al Arab» in Dubai oder das «Noma» in Kopenhagen schon vor Jahren angeklopft hatten. «Das hat mir schon etwas weh getan», erinnert sich Martin Donatsch, «ich hatte da mit meinen Eltern einen langen Kampf. Ich musste sie richtig davon überzeugen, mir die Chance für den Export ins Ausland zu geben.» Tempi passati.

New York, Singapur, Tokio. Als erstes platzierte Martin Donatsch seinen Wein aus der Bündner Herrschaft in den besten Restaurants von New York und Boston. «Ich war im Januar vor Ort, ein bekannter Burgunder-Händler und Fan von unseren Weinen hat mir die Türen geöffnet.» Auch in Kalifornien sind Unique & Co. jetzt zu haben. In Asien war der Familienbetrieb in Hongkong bereits präsent. Jetzt ist Singapur dazugekommen – und Japan. Martin Donatsch: «Sommelier Louis Robuchon importiert die ganze Palette und setzt sie in den Restaurants seines verstorbenen berühmten Vaters Joël Robuchon auf die Karte.» Donatsch wird nach der Corona-Krise im «Le Château» in Tokio zu einem spektakulären «Wine & Dine» erwartet.

 

«Eine riesige Chance für den Schweizer Wein.» Leidet der Schweizer Markt unter den mutigen Expansionsplänen? Martin Donatsch: «Überhaupt nicht. Der Heimmarkt bleibt unser wichtigster Markt. Die Schweizer Gastronomie war, ist und bleibt unser wichtigster Kunde und wird immer Priorität haben. Der Export macht nur gerade fünf Prozent aus.» Aber der Bündner hofft, dass sich künftig ein paar Kollegen mehr ans Abenteuer Ausland wagen: «Es wäre eine riesige Chance für den Schweizer Wein. Unsere Spitzenweine haben ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis und international ein grosses Potential. Aber wir müssen etwas dafür tun», sagt Donatsch.

 

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