Text: Elsbeth Hobmeier

Identität und Charakter. «Diesen Wein mit Master of Wine Jan Schwarzenbach zu schaffen, war uns eine grosse Ehre», sagt Nico James, Head Switzerland von Codorníu, das Legaris in der Schweiz vertritt. Es sei ein tolles Experiment gewesen, erinnert er sich und lobt Schwarzenbachs «Branchenkenntnisse sowie seine Nähe und Bescheidenheit». Er sagt: «Der Legaris Cooperation Wine 2019 widerspiegelt die Identität von Legaris, hat aber einen besonderen Charakter, eine Vision, die Jan eingebracht hat.»

Frisch trotz 15 Volumenprozent. Der Tempranillo aus dem Ribera del Duero verführt schon allein mit seiner aromatischen Nase zum Trinken. Hier offenbaren sich Aromen von Brombeeren, Lakritze und Kaffee. Am Gaumen gefallen die reife Frucht und die seidigen Tannine. Ein eleganter und trotz seiner 15 Volumenprozente überraschend frischer Wein, der gut zu Trockenfleisch, Teigwaren oder feinen Schmorgerichten passt. 

Legaris Weingut.

Weingut Legaris: Auch die Architektur des Firmensitz hat Charakter.

Reben auf 1000 Metern Höhe. Komponiert hat Jan Schwarzenbach dieses Kraftpaket gemeinsam mit Jorge Bombin, dem Chefönologen von Legaris, der als Wunderkind unter den Önologen Spaniens gilt. Denn was er für die Kellerei Legaris aus den kargen Böden im Ribera del Duero herausholt, ist legendär. Die Weinberge liegen mit ihren 1000 Metern höher als die meisten anderen Anbauflächen. Bombin keltert aus diesen Reben Weine, die sich von Lage zu Lage unterscheiden und nicht, wie sonst in Spanien immer noch üblich, als Verschnitt in der Masse ertrinken. 

 

Extreme Temperaturschwankungen. «Ja, dies ist für spanische Weine ein ungewöhnliches Konzept», bestätigt Bordin, «wir wollen den grossen Reichtum und die Vielfalt unserer Region beweisen.» Denn die Weinberge am Ufer des Duero erleben extreme Schwankungen, was das herrschende Klima betrifft: Zwischen Tag und Nacht können gut und gerne 20 Grad Unterschied liegen; im Sommer wird es bis zu 40 Grad heiss, im Winter kann es auch mal eiskalt werden mit bis zu minus 15 Grad. «Dank dieser extremen Bedingungen können wir aus unserer wichtigsten Rebsorte, dem Tinto fino (Tempranillo), Weine erzeugen, von denen keiner dem anderen gleicht», erklärt Bombin. 
 

Neuerdings biologisch. Seit einiger Zeit stellt Legaris um auf biologischen Anbau. So trägt der 2022er-Jahrgang als Erster das Bio-Label. Angestrebt wird auch die Bio-Suisse-Zertifikation. Man sei auf die langjährige Zusammenarbeit mit Coop als wichtigem Importeur stolz: «Wir wollen den hohen Ansprüchen der Schweizer Kunden weiterhin entsprechen», sagt Nico James.