Text: David Schnapp Fotos/Video: Rolf Neeser, HO

Viel Feinarbeit. 500 Taschenmesser in bester Schweizer Qualität haben Michael Bach (grosses Bild oben) und sein Messerschmied Timo Müller bisher produziert. Bach, der Chef der Bieler Manufaktur Sknife wollte dabei nichts weniger als das beste Taschenmesser der Welt herstellen. Fazit: Es ist ihm gelungen, es hat ihn aber auch viel Zeit und Nerven gekostet. Offen gibt der innovative Ingenieur zu, dass sein hoher Anspruch an die Präzision viel Feinarbeit nötig gemacht hat: «Unsere Komponenten dürfen eine Toleranz von weniger als 1/100 Millimeter haben. Weil unsere beliebtesten Messer aber aus Damaststahl gefertigt werden, der aus über 800 Lagen besteht, konnte das durch die Hitze beim finalen Schleifprozess dazu führen, dass sich einzelne Lagen um Mikromillimeter verschoben haben», erzählt Bach. Weil Präzision oberstes Sknife-Gebot ist, musste der Messerschmied mehr Zeit in die Endmontage investieren.

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Höchste Präzision bis zum Schluss: Endmontage eines Sknife-Taschenmesser in der Manufaktur in Biel. 

Hightech-Mechanismus. Die zusätzliche Handarbeit hat die kleine Manufaktur mitten in Biel ziemlich gefordert. Michael Bachs Idee, ein Taschenmesser mit Sammlerwert zu schaffen, wie man es von der der französischen Marke Laguiole kennt, hat er um entscheidende Faktoren erweitert: Schweizer Qualität, modernes Design und herausragende Materialien, Klingen aus Chirurgen- oder Damaststahl, querverleimtes, stabilisiertes Holz sowie ein Hightech-Schliessmechanismus aus Keramik. Ein Herz aus edlem Stahl mit einem harten Kern aus Keramik zeichnet die Sknife-Taschenmesser aus.

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Der Zauber der Keramik. Die Idee für die Keramik-Lösung holte sich Michael Bach bei den benachbarten Uhrenherstellern: In der Haute Horolgerie wird Keramik wegen seinen herausragenden Gleiteigenschaften verwendet, um darauf die Zahnräder im Uhrenwerk ohne Öl mühelos laufen zu lassen. «Diese Eigenschaften haben wir auf das Taschenmesser übertragen», erzählt Bach. Das Resultat ist ein Mechanismus, mit dem sich die Messer lautlos und «smooth» öffnen und schliessen lassen – mit einer Technologie die weltweit einzigartig ist. «Etwas Besseres ist auf dem Markt nicht erhältlich», sagt Bach mit berechtigtem Stolz. Zwar gibt es auch Lösungen mit Keramik-Kugellagern, diese sind aber im Unterschied zur Schweizer Lösung nicht dicht, so dass Feuchtigkeit den Mechanismus schädigen kann.

Sknife Taschenmesser

High-Tech aus Biel: Sknife-Taschenmesser aus Damaststahl mit 800 Lagen, Holz und einem Keramik-Schliessmechanismus.

Internationaler Bestseller. Die ersten 500 Sknife-Taschenmesser haben sich international zum begehrten Bestseller entwickelt. Trotz eines Preises von rund 1000 Franken in der Damaststahl-Variante. Aber der Durchschnittspreis für sammelwürdige Taschenmesser bewegt sich global zwischen 600 und 2000 Franken. Das Qualitätsprodukt aus Biel fügt sich da also so nahtlos ein, wie die Klinge im Innern eines Sknife-Messers verschwindet. Bach und seine Leute haben mittlerweile die Herstellung aller Komponenten nochmals nachgeschärft, so wurde die Härtung und der Schleifprozess des Damaststahls optimiert. Denn Michael Bach hat ein klares Ziel: «Ein handwerklich hergestelltes Produkt in einer sehr hohen Präzision.»

 

>> https://www.sknife.com