Text: Urs Heller
Koch, Entertainer, Publikumsliebling. Ruhestand ist für Armin Amrein nicht wirklich eine Option. Zwar hat er mit Erreichen des Pensionsalters sein 17-Punkterestaurant «Glow» in Davos ordnungsgemäss geschlossen, aber natürlich kocht er weiter: Da eine Neueröffnung, dort ein Galadiner für 300 Gäste und immer wieder ein Gastspiel auf einem Excellence-Flussschiff. Nächster Termin: Cruisen auf der Donau, mit der österreichischen Spitzenköchin Lisl Wagner-Bacher (17.-24.9., www.mittelthurgau.ch). Armin Amrein ist 68jährig. Aber er strotzt vor Energie, sprüht mit neuen Ideen und ist bei seinen Gastspielen nie «nur» Koch, sondern immer auch Entertainer und Publikumsliebling. (Bild oben)
Gastkoch beim Sechshänder: Mario Garcia.
Ein Juwel auf dem Bürgenstock: Villa Honegg.
Gastgeber beim Sechshänder: Philipp Keller.
Zurück auf dem Bürgenstock. Höhepunkt im Sommerprogramm von Armin Amrein: Die Rückkehr auf den Bürgenstock! 32 Sommersaisons hat der Luzerner auf dem Berg gearbeitet. Zuerst als «commis garde manger» in der kalten Küche, dann als Chef. Comeback-Termin: Samstag, 17. Juni, Sechshänder, nicht wie früher in den Bürgenstock-Hotels, sondern in der benachbarten Villa Honegg. «Ein sehr schönes Haus, ein einzigartiger Blick. Und: Wir drei Köche sind alles Luzerner.» Amreins Partner: Honegg-Küchenchef Philipp Keller und Mario Garcia, gestählt in vielen internationalen Koch-Wettbewerben. Der freut sich ganz besonders auf den Termin: «Als Knirps wollte ich immer zu Armin in die Schnupperlehre. Und jetzt kochen wir zusammen.» «E flotte Borscht», lobt Amrein.
Botschafter für den Gotthard-Zander. Armin Amrein ist bei diesem Six-Hands-Dinner der Star und weiss schon längst, was er kochen wird: «Ich bin Botschafter für den Gotthard-Zander und von der Qualität dieses Fisches beeindruckt. Er ist sehr angenehm im Geschmack.» Also gibt es in der Villa Honegg die volle Zander-Ladung: Zander mit Panko und frischen Kräutern, knusprig gebacken, durch den Tempurateig gezogen, dazu einen Shot mit Zander-Tatar und einer geeisten Gurkensuppe! Der Kultchef steuert noch einen Starter bei (Damhirsch-Carpaccio, Apfel-& Sellerie-Tatar) und ein Dessert (Schokolade & Pistazienschnitte, «mit sechs verschiedenen Schichten»). «Den Hauptgang überlasse ich meinen jungen Kollegen.» Natürlich bringt Amrein sein besten «Commis» mit auf den Berg: Ehefrau Corinna.
Armin Amrein war der erste Schweizer TV-Koch. Sein Coop-Mittwochstudio war zwölf Jahre lang ein Quotenrenner. TV Aufzeichnung aus dem Jahr 2001.
Der erste Schweizer TV-Koch. Dass Armin Amrein berühmt und noch immer so beliebt ist, hat einen ganz besonderen Grund. Der Chef moderierte zwölf Jahre lang das «Coop-Mittwochstudio», eine raffiniert verpackte Werbesendung, die jeweils vor der «Tagesschau» ausgestrahlt wurde und unheimliche Einschaltquoten hatte. «Ich lud immer einen Promi zum Kochen ein», erinnert sich Armin, «vor allem natürlich alle Miss Schweiz.» Amrein war schnell selbst ein Promi, mit TV-Auftritten bei Kurt Aeschbacher und bei Beni Thurnheer im «Benissimo». Er erinnert sich noch sehr genau, wer mit ihm in der Sendung war: Gölä. Und David Copperfield.
>> Sechs Hände, sechs Gänge für 60 Gäste am Samstag, 17. Juni in der Villa Honegg auf dem Bürgenstock. 350 CHF inkl. Weinbegleitung. Auf Wunsch Shuttleservice ab Bahnhof Stans.
Fotos: David Biedert, HO
