Text: David Schnapp
Ende April ist Schluss. Seit 16 Jahren kocht Philipp Audolensky im 15-Punkte-Restaurant Rosmarin mitten in der Altstadt von Lenzburg. Noch im September hatte der 46-Jährige erklärt, dass er künftig das Lokal alleine bewirtschaften wolle, nun hört er per Ende April 2023 ganz auf. «An diesem Standort ist das Konzept aber kaum umzusetzen», sagt Audolensky jetzt. Als Reaktion auf den Fachkräftemangel habe er seine Idee von einem Fine-Dining-Restaurant so angepasst, dass es ohne grossen Mitarbeiterstab funktioniere: «Es ist einfach schwierig, Leute zu finden, die mit derselben Leidenschaft bei der Sache sind wie ich.»
«Unbeschwert in die Zukunft.» «Ich möchte weiter kochen», sagt Audolensky aber auch und verrät, dass er bereits im Gespräch über einen neuen Standort sei, «aber es hat sich noch nichts Definitives ergeben». Der talentierte Gastgeber, der mit Daniel Humm im Aargau die Schule besucht hat, hat sich zum Ziel gesetzt, «ein kleines und intimes Restaurant zu gestalten, wo ich nicht abhängig von andern bin, sondern alleine oder mit wenigen Kollegen arbeiten kann. Aber um unbeschwert in die Zukunft gehen zu können, brauche ich dafür ein anderes Lokal, und es ist der richtige Zeitpunkt, um nochmals etwas Neues anzupacken.»
Bekenntnis zum Aargau. Auch seine neue Adresse soll möglichst im Städtchen Lenzburg sein, «auf jeden Fall aber bleibe ich im Aargau – hier sind meine Wurzeln und meine Familie», sagt Audolensky. Dass sich der Kanton in den letzten Jahren kulinarisch positiv entwickelt hat, sei schliesslich offensichtlich: «Wenn die Leute wissen, dass man in Lenzburg gut essen kann, ist das gut für alle, weil das die Gäste anzieht.»
Fotos: Caspar Martig, Dick Vredenbregt