Text: GaultMillau Schweiz

Osteria Del Centro, Piero Roncorini 2023

Zurück aus Spanien, Gemüseküche für Fortgeschrittene: Piero Roncoroni, Osterial del Centro, Comano, 15 Punkte.

# 1: Osteria del Centro, Comano, 15 Punkte. Piero Roncoroni arbeitete in Barcelona und in San Sebastian in weltberühmten Dreisterne-Küchen. Jetzt kehrte er in seine Heimat zurück, übernahm vor den Toren Luganos ein einfaches Restaurant: «Osteria del Centro», mit kleinem Garten. Sein Konzept: Gemüse, genial zubereitet, spielt im Teller die Hauptrolle. Ein reiner Vegi-Koch ist er nicht: Chüngel, Manzo und Perlhuhn darf’s auch sein. Sein Mentor ist Xavier Pellicier, in Barcelona vor ein paar Jahren als «bester Gemüsekoch der Welt» ausgezeichnet. Luganos Trendsetter pilgern nach Comano. GaultMillaus «Entdeckung des Jahres 2024».

www.osteriadelcentro.ch
 

Fest im Sattel: Küchenchef Francesco Leone. 13 Punkte im Giardino Lago, Minusio

Fest im Sattel: Küchenchef Francesco Leone. 13 Punkte im Giardino Lago, Minusio.

Signature Dish auf der Terrasse direkt See: Ceviche von der Jakobsmuschel.

Signature Dish auf der Terrasse direkt See: Ceviche von der Jakobsmuschel.

# 2: Giardino Lago, Minusio, 13 Punkte. In der «Giardino»-Gruppe ist 18-Punktechef Rolf Fliegauf der Star in allen Küchen. Aber wir haben noch einen zweiten «Giardino»-Koch entdeckt: Francesco Leone, im «Giardino Lago» in Minusio am Herd. O-Ton aus dem Guide 2024: «Francesco stellt gleich mal sein Lieblingsgericht vor: Ceviche von der Jakobsmuschel mit Mango, Radieschen, Zitronengras und Koriander.» Und klar: Kocht ein Sizilianer, kann man auch Kalbfleisch-Ravioli und Hummer-Spaghettoni wärmstens empfehlen. Terrasse am Lago Maggiore.

www.giardinohotels.ch
 

Chillen & Schlemmen auf der Alp. «Vicania», Vico Morcote, 13 Punkte.

Chillen & Schlemmen auf der Alp. «Vicania», Vico Morcote, 13 Punkte.

# 3: Vicania, Vico Morcote, 13 Punkte. Rauf auf die Alp! Wanderer und Biker stürmen das «Vicania» oberhalb von Morcote und wissen genau, was sie im alten Bauernhaus erwartet: Eine Oase der Ruhe. Viel Platz zum Chillen. Erstaunlich gute Küche. Mattia Armanasco führt die sympathische Bergbeiz zurück in den GaultMillau. Auf der Karte ein Vitello tonnato der Extraklasse, marinierte Seeforelle, Ravioli, Kalbsschulter. «Menu degustazione tre portate» für 68 CHF. Besitzerin: Gaby Gianini, eine der besten Winzerinnen im Tessin («Castello di Morcote).

www.ristorantevicania.ch
 

Elf Aufsteiger im Tessin! Federico Palladino (grosses Bild oben rechts) von der zauberhaften «Osteria Enoteca Cuntitt» in Castel San Pietro ist GaultMillaus «Aufsteiger des Jahres». Er kriegt neu 16 Punkte. Zwei andere auch: Mauro Badalucci  (grosses Bild oben links) mit seiner tollkühnen Küche im gleichnamigen Restaurant in Lugano, Stefano Orlando im «La Chiesa» in Locarno-Monti. Nomen est omen: Stefanos sündhaft gute Küche gibt’s tatsächlich in der Kirche. Die weiteren Aufsteiger: Riccardo Scamarcio in der «Villa Orselina» in Orselina (neu 15 Punkte), «Heimkehrer» Salvatore Frequente im Ristorante Eden Roc, Ascona (15), Alessandro Fumagalli im «Missultin», Vira Gambarogno (15), Stefano Butti («Agapé», Lugano, 14) Marco Meneganti («T3e Terre», Ponte Brolla, 14), Piero Casartelli («Conca Bella», Vacallo, 14), Andrea d’Anna («Osteria Ticino da Ketty & Tommy», Ascona, 13) und Gabriele Rusca («Grotto Sassalto», Caslano, 13). GaultMillau-Tipp: T3e Terre und Sassalto sind Grotti der Extraklasse.

Drei Hotels, drei super Chefs: v.l. Mattias Roock (Castello del Sole), Marco Campanella (Eden Roc), Rolf Fliegauf (Giardino).

Drei Hotels, drei super Chefs: v.l. Mattias Roock (Castello del Sole), Marco Campanella (Eden Roc), Rolf Fliegauf (Giardino).

Best of Ticino!  Drei hervorragende Chefs in Ascona sind die Platzhirsche im Tessin: Mattias Roock rockt die Hotelküche des einmalig schönen «Castello del Sole». Rolf Fliegauf ist der kulinarische Leuchtturm im «Giardino» Ascona. Und natürlich hat auch das «Eden Roc» einen Superchef auf der Lohnliste: Marco Campanella, eines der grössten Talente im Land. Gemeinsamer Nenner: Alle drei Chefs kommen trotz (oder gerade wegen?) der unterschiedlichen Handschrift prima miteinander aus. Und alle drei sind mit hohen 18 Punkten geratet.

 

 

Fotos: Thomas Buchwalder, Lorena Widmer, Fabian Häfeli, Egle Berruti, Bruno Voser