Text: Urs Heller
# 1 Vom Luxushotel ins Maiensäss. Milliardär Alfred Gantner hat ein kleines, feines Hobby: Das zauberhafte Maiensäss-Hotel «Guarda Val» in Sporz-Lenzerheide. Dort kommt es nicht unerwartet zu einem Küchenchef-Wechsel. Wandervogel Salvatore Frequente (16 GaultMillau-Punkte) wandert weiter, zurück nach Ascona. Im Fünfsterne-Resort Eden Roc übernimmt er das klassische Ristorante «Eden Roc». Der Neue im Maiensäss-Hotel: Paul Berberich (grosses Bild oben), seit acht Jahren in Schweizer Spitzenrestaurants unterwegs. Letzter Job: Chef Tournant bei Peter Knogl im «Cheval Blanc», dem 19-Punkte-Restaurant des Luxushotels «Les Trois Rois» in Basel. Berberich verspricht «Schweizer Alpin-Küche mit Akzenten aus der modernen Haute Cuisine». Auch in seinem Pflichtenheft: Die Bündnerstube Crap Naros und die Outdoor-Feuerküche.
# 2 Der Umzug ins Paradies. Niklas Schneider, Badens bester Koch, zieht um, und zwar gleich ins «Paradies». So heisst sein glanzvoll restauriertes Restaurant am Cordulaplatz. Im Zügelwagen: Die komplette Belegschaft des «Grossen Alexander». Und die 15 Punkte, die er sich im GaultMillau gesichert hat. Konzept am neuen Tatort (ab 12. Juli): Schneller, gesunder und preiswerter «Soulfood» am Mittag, Fine Dining mit nordischem Touch am Abend. Cocktail-Bar, Weinkubus, Cocktail-Bar.
# 3 Pietro Leanzas Bottega. Träume soll man verwirklichen: Pietro Leanza, Pâtissier der Extraklasse und Goldmedaillen-Hamsterer an internationalen Kochwettbewerbe, träumte von immer von einem eigenen Betrieb und hat ihn jetzt gefunden: Die «Bottega del Gusto» in Brissago ist sein neues Reich. Bäckerei, Konditorei und Bar für einen Aperitivo. Die «Bottega» gehört zur Seven-Gruppe. Pietros Bruder Nicola Leanza ist Küchenchef im «Seven», dem Stammhaus der Breuer-Family. «Eden Roc»-Starchef Marco Campanella lässt seinen Pâtissier natürlich ungern ziehen, Nachfolgerin Livia Bucheli aus Luzern ist im «La Brezza» bereits erfolgreich gestartet.
# 4 Wenn der Klingler dreimal klingelt. «Signor Klingler» nennen Köche und Kellner den Patron respektvoll. Hansjürg Klingler war Top-Manager bei Lindt & Sprüngli und gründete nach seinem Rücktritt eine bemerkenswert gute Restaurant-Gruppe mit italienischer Küche und gepflegter Weinkarte. Die «Klingler’s» in Zürich und Luzern sind erfolgreich unterwegs, mit je 14 Punkten im GaultMillau. Jetzt klingelt’s zum dritten Mal, mitten in Ascona (Carrà di Nasi 10). Kulinarische Masterminds für alle Restaurants sind Pietro Prestito und Pietro Cuoco. Sieht man der Karte an. Das Paradegericht «Carpaccio di gambero rosso di Mazara del Vallo con burrata» gibt es auch im Tessin.
# 5 Elf Jahre sind genug. Das «Grand Resort Bad Ragaz» verliert einen Top-Sommelier und einen Gastgeber aus Leidenschaft. Francesco Benvenuto zieht nach elf Jahren weiter: «Ich hatte im Resort eine schöne Zeit, aber jetzt wünsche ich mir eine neue Aufgabe.» Die hat er schnell gefunden: Jan Martel engagiert ihn für seine exklusive Weinhandlung. Francescos Einsatzgebiet: Die Bündner Herrschaft. Dort kennt er sich prima aus: viele Bündner Winzer sind auch seine Freunde.
Fotos: Adrian Fluetscj, Caspar Martig, Ellin Anderegg, Remy Steinegger, HO