Text: Kathia Baltisberger Fotos: Joseph Khakshouri/Handout

96 Prozent Schweizer Gäste. Das In Lain Hotel Cadonau liegt etwas «ab vom Schuss». Hotelier und 17-Punkte-Chef Dario Cadonau nennt es Peripherie. Doch egal, als was man den Ort Brail im Unterengadin bezeichnet, ein Nachteil ist die geographische Lage keineswegs. Es bedeutet Ruhe und Platz. Und wer hier bucht, muss mit keinerlei Einschränkungen rechnen. «Alle drei Restaurants sind geöffnet und auch der Wellnessbereich ist normal geöffnet für unsere Gäste», versichert Dario Cadonau. «Das ist mir wichtig. Die Gäste bezahlen schliesslich und da können wir wegen Corona nicht einfach mit den Leistungen runter.» Weil das Hotel, das komplett aus Arvenholz und Stein gebaut ist, relativ klein ist, kann man alles gut steuern. Auch über einen Gäste-Einbruch kann sich Dario Cadonau nicht beklagen, schliesslich checken hier auch ohne Corona 96 Prozent Schweizer Gäste ein. Ein Fakt, der dem Hotel in diesen Krisenzeiten definitiv zugute kommt.

In Lain Hotel Cadona Dario Cadonau Brail

Wachtel-Lärchen-Essenz, Cannelloni von der Wachtel, Kichererbsen Creme, Lärchenchip by Dario Cadonau.

Dreimal Dario Cadonau. Drei Restaurants unter einem Dach findet man sonst nur in den grossen Häusern. Doch Dario Cadonau und sein Küchenteam scheuen keinen Aufwand. Aus einer Küche heraus kreieren sie ein Gourmetmenü für das «Vivanda», Klassiker der französischen und Bündner Küche für die «Stüvetta» sowie Fondue und Raclette für die «Käserei». Abwechslung ist also garantiert. Das Gourmetrestaurant ist nach dem Lockdown umgezogen, befindet sich nun im Erdgeschoss. Im Gewölbekeller befindet sich nun eine Lounge mit Kaminfeuer – perfekt für kalte Tage. 

Gänseleber & Arvenglace. Im Gourmetmenü gibt’s aktuell zum Beispiel eine Hummerbisque mit Hummer aus der Bretagne, dazu Schwarzwurzelcreme, Orange und Kaviar. Oder Engadiner Torrone aus Gänselber. Wie so häufig bei den Gerichten von Dario Cadonau spielt auch in diesem Gericht die Arve eine wichtige Rolle. «Wir machen einen Arvenschwamm und ein Arvenglace, das passt wunderbar zum Gericht.» Ein Highlight ist natürlich auch der begehbare Käsekeller. Die Gäste können sich so selbst den Käsegang zusammenstellen. Auch die «Käserei» bekam ein Make-over, kommt jetzt noch etwas edler daher. Die Gäste können dem Käser bei der Produktion zuschauen. Und in der «Stüvetta» landet gerne ein Fisch in der Salzkruste auf dem Teller der Gäste. Oder eine Kalbshaxe zum Teilen. Wer mehrere Nächte eincheckt und alles probieren möchte, das In Lain bietet auch genau solche Packages an. 

In Lain Hotel Cadona Dario Cadonau Brail

Hot or not? Dieser Naturpool ist eiskalt. Zum Glück gibts auch noch einen Hotpot. 

In Lain Hotel Cadona Dario Cadonau Brail

In allen Suiten des Hotels dominiert das Arvenholz.

Langlaufen, Schneeschuhe, Hotpot. Was man im In Lain auf keinen Fall verpassen darf, ist ein Bad im Hotpot – umgeben vom Schnee. Für den Wellnessbereich muss man sich anmelden, dann hat man Sauna und Hotpot ganz für sich alleine. Und womit lockt die Gegend die Gäste in die Berge? Die Langlaufloipe ist nur eine Minute vom Hotel entfernt. Auch Schneeschuhwandern ist hoch im Kurs. «Es ist enorm schön hier. Und es wurden zusätzliche Wege gemacht, die gut genutzt werden.» Wer doch lieber auf die Skier will: Das nächste Skigebiet befindet sich in Zuoz, nur fünf Minuten entfernt.  

 

>> Die GaultMillau-Serie im Januar: Wir stellen Hotels, Gastgeber und Chefs vor, die alle Covid-Vorschriften peinlichst genau einhalten und ihren Hausgästen während des Shutdowns ein aussergewöhnliches kulinarisches Erlebnis bieten. Nächste Folge: «Guarda Val» Scuol.