Interview: Urs Heller

Heinz Hunkeler, Luxushotels wie das «Badrutt’s Palace» brechen die Saison ab. Steckt St. Moritz diese Krise weg?

Natürlich. St. Moritz hat sehr gut reagiert. Alle meine Mitarbeiter gingen sofort nach dem Alarm zum Massentest. Das machen wir jetzt alle 14 Tage. Die Hotels sind halbleer, die Pisten ebenfalls. Wahrscheinlich kann man sich in St. Moritz jetzt sicherer fühlen als in vielen anderen Orten im Land. Die «Weisse Arena» Flims / Laax hat uns vorgemacht, wie man so eine Krise bewältigt. Testen, testen, testen.

 

Das heisst: Das «Kulm Hotel» bleibt im Gegensatz zu «Badrutt’s Palac»e und «Carlton» offen.

Der Buchungsstand an den Wochenenden sieht auf tiefem Niveau natürlich gar nicht so schlecht aus, nur unter der Woche sind wir schwach besetzt. Wir ziehen die Saison bis mindestens Ende Sportferien, also bis Ende Februar durch. Sehen wir ein klein wenig Licht am Horizont, bleiben unsere beiden Hotels, das «Kulm» in St. Moritz und der «Kronenhof» in Pontresina, bis Ostern offen.

Geöffnet bis mindestens Ende Februar: «Kulm» St. Moritz.

Geöffnet bis mindestens Ende Februar: «Kulm» St. Moritz.

Geöffnet bis mindestens Ende Februar: «Kronenhof» Pontresina.

Geöffnet bis mindestens Ende Februar: «Kronenhof» Pontresina.

Wie ist die Stimmung bei den Gästen?

Sehr gut. Wir haben perfekte Schneeverhältnisse im Engadin, und die Gäste haben sich schnell auf die Situation eingestellt: Sie fahren Ski bis 14 Uhr, kommen dann zum Essen und Aufwärmen zurück ins Hotel. Unsere Lobby ist die neue Berghütte! Wir haben im «Kulm» schon seit Jahren viele Schweizer Gäste. Unser Spa- und Wellness-Angebot ist erstklassig. Dass wir in der Gastronomie so Gas geben, zahlt sich jetzt aus.»

 

Mauro Colagreco kocht im «Kulm», die Nummer 1 der Liste «50 World’s Best Restaurants».

Wir haben die Öffnungstage etwas reduziert. Aber Mauro ist jeden Abend ausgebucht. Unsere Gäste sind von seiner Küche begeistert.

 

Wie ist die Stimmung bei Ihnen, bei den Mitarbeitern?

Das Team zieht mit, lässt sich auch klaglos immer wieder testen. Wir haben den Mitarbeitern schon im November klar gemacht, dass ein schwieriger Winter bevorsteht. Sie sind dankbar, dass sie im «Kulm» einen guten Job haben und wissen: Wir halten sie auf der Payroll, solange wir können. Ich selber versuche, die Situation sportlich zu nehmen. Wir wissen, dass wir diesen Winter kein Geld verdienen und versuchen jetzt einfach, mit cleverer Planung und Kurzarbeit wenigstens «Breakeven» zu erreichen.

 

Sind der Verwaltungsrat und die Besitzerfamilie Niarchos auch so sportlich wie Sie?

Sie hoffen, dass wir alle gesund bleiben. Und sie sind bereit, in der nächsten Zwischensaison wie geplant ins «Kulm» und in den «Kronenhof» zu investieren.

 

>> www.kulm.com