Text: Kathia Baltisberger Fotos: Anders Stoos

Neue Ideen. Wer an Drive-in denkt, der denkt vermutlich eher an labbrige Burger eines millionenschweren Franchising-Unternehmens und weniger an ein GaultMillau-Restaurant. Doch in Bern Liebefeld gibt’s den vermutlich coolsten Drive-in überhaupt. Oder wie es auf gut Bärndütsch heisst: «Haberä im Charä!» Die «Haberbüni» darf wie alle anderen Restaurants aktuell keine Gäste im Lokal bewirten. Nicht verboten ist aber, die Gerichte im eigenen Auto zu verspeisen. «Da der Lockdown noch länger dauert, mussten wir etwas Neues lancieren», sagt «Haberbüni»-Geschäftsführer Florian Gänger. Erfunden hätten sie das Konzept  nicht, sagt Gänger. In Rohrmoos gibt es bereits einen Car-Lunch. 

Restaurant-Feeling. Die Idee ist trotzdem gut. Der Parkplatz bietet 20 Autos Platz, man rechnet mit zwei Personen pro Auto. «Es gibt auch Gäste, die zu viert und mit dem Camper kommen.» Damit die Speisen auch alle im Mund und nicht im Nirwana zwischen Sitz und Gangschaltung landen, gibt’s ein extra Tischli ins Auto, das so konzipiert ist, dass es hält. Auf den Seiten hats extra Halterungen für Wein- und Wasserglas. «Uns war wichtig, dass wir das Essen in richtigen Tellern servieren können. Der viele Abfall beim Take-away-Geschäft nervt langsam, auch wenn es recycelbare Materialien sind», sagt Gänger. Und: So kommt endlich wieder Restaurant-Feeling auf!

Haberä im Charä im Restaurant Haberbüni in Bern

«Haberbüni»-Inhaber Markus Schneider testet das Angebot seines Teams gleich selbst.

Haberbüni-Signature-Dishes. Für die Gerichte ist Küchenchef Joel Birkenholz verantwortlich. Er hat für die Gäste ein 4-Gang-Menü zusammengestellt – alles Signature Dishes aus den letzten Jahren. Die Vorspeise ist eine Topinambur-Cremesuppe mit Ente und Piemonteser Haselnüssen. Der Fischgang besteht aus konfiertem Lachs mit Kürbis, Madras-Curry und Reisflocken. Beim Hauptgang gibt’s Entrecôte und Bäckli vom Charolais Rind mit Sauce Bordelaise, Kartoffelpraline, geschmortem Sellerie und Buchenpilzen. Bei jedem Gang gibt es auch eine vegetarische Variante. Alle zwei Wochen soll das Angebot ändern. 

Don’t drink and drive. Das Tolle für den Service? Man kann die Gäste wieder richtig bewirten. Es gibt eine Weinkarte, aber auch eine persönliche Beratung ist möglich – natürlich nur mit Maske und dem nötigen Abstand. «Der Fahrer kann ja nicht so viel Wein trinken. Deshalb bieten wir auch 3/8-Flaschen an. Oder man bestellt eine ganze Flasche, trinkt ein Glas und nimmt den Rest mit nach Hause», so Gänger. 

 

>> Alle Infos und Reservation: www.haberbueni.ch