Text: GaultMillau Schweiz Fotos: Marcus Gyger
Formel für Fortgeschrittene. Die Formel ist einmalig: Einer muss ran, sich auf der wunderschönen «Züneweid» ob Gstaad durchkämpfen und auch ohne Strom einen tollen Sechsgänger auf den Tisch kriegen. Am Tisch «Gäste», die drauskommen: Berufskollegen, einige auf 18-Punkte-Niveau, um freche Sprüche nie verlegen. Für diese Mutprobe waren bereits einige zu haben: André Jaeger, Martin Dalsass, Franz Wiget, Bernard und Guy Ravet. Diesmal war die Konversationssprache am offenen Feuer italienisch: Dario Ranza, die Koch-Legende von der «Villa Principe Leopoldo», gab sich die Ehre (Bild oben, Mitte). Spätestens beim Zabaglione mit Beeren und Amaretto war sich die «Jury» einig: grossartig gemacht.
Pulpo, Zander, Kutteln. Luxuriöse Begrüssung auf 1616 Metern: Krug-Champagner, «Grande Cuvée, 166ème édition». Dann brachte Dario Ranza das Meer auf die Alp: Gambero Rosso und Alici im Starterkit. Dann ein ziemlich genialer, knackiger Pulpo, Tentakel für Tentakel ein Genuss. Hummus gab’s dazu und Erbsli mit Pfefferminz und Nüssen. Süsswasserfisch geht auch: Der gebürtige Bergamaske setzte auf einen gewichtigen, leicht geräucherten Lucioperca alias Zander, den seine Vertrauensfischer am Tag zuvor aus dem Luganersee gehievt hatten. Die zweite Komponente bei diesem Gang war frech und gut: Kutteln!
Paella & Wagyu. Dario Ranza ist berühmt für seine grossartigen Risotti. Diesmal war’s eine Paella, mit Tessiner Merlot und zartem Kaninchenfleisch. Und tatsächlich: Eine Kaninchen-Bratwurst & Scampi kamen auch noch in die Pfanne. Paella halt. Noch mehr Applaus gab es nur noch für den Hauptgang: Wagyu-Brust und Spanferkel. Die Gäste waren vor allem von der Ferkel-Farce begeistert: Wurst, Kräuter und Fois gras. Die Bernerhof-Chefs Brigitte und Thomas Frei: «Fantastisch! Dario hat die Grundidee unserer Saveurs-Events gut umgesetzt und auch etwas riskiert auf der Alp. Ein starker Auftritt.»