Text: David Schnapp

Vier Hände für die Stifung. Am Montag, 22. Oktober 2018 bleibt der Herd im «Schloss Schauenstein» für einmal nicht kalt. Im Gegenteil, es könnte ziemlich heiss zu und her gehen. Andreas Caminada hat mit Gaggan Anand einen Weltstar aus Asien eingeladen. Das Ziel: der Abend mit dem verrückten Inder, der in Bangkok kocht, soll Geld in die Stiftung Fundaziun Uccelin spülen, um junge Gastronomie-Talente zu fördern. 850 Franken kostet eines der begehrten Tickets für einen mit Sicherheit spannenden Abend. Gaggan serviert «Signature Dishes» wie «Lick it up», eine Kombination aus Pilzen, Erbsen und Trüffel, die man buchstäblich vom Teller lecken soll.

 

Kiloweise Koriander. Andreas Caminada erklärt: «Wenn wir Gastköche haben, lassen wir Ihnen den Vortritt. Gaggan kocht seine Klassiker, wir runden den Abend dann mit unseren Gerichten ab.» Die Liste von Zutaten, welche die Gastgeber im Schloss für den berühmten Gast aus Bangkok besorgen müssen ist lang: kiloweise Koriander, Chilis, Cashew-Nüsse oder literweise Kokosmilch.

Gaggan Lick it up

Ein «typischer Gaggan»: Zum Kiss-Song «Lick it up» schleckt man seinen Teller leer.

Gaggan macht Feuer

Gaggan in Action: Ein Menü bei ihm umfasst 25 Gänge.

«Vom Löwen lernen.» Der gebürtige Inder Gaggan ist seit Jahren in Bangkok zu Hause, aber seine Spezialität ist nicht thailändische sondern indische Küche. Oder besser gesagt: eine indisch beeinflusste Stilrichtung, die mit den Instrumenten der Molekularküche auf ein neues Level gebracht wird. In der Netflix-Doku «Chef's Table» erzählt Gaggan wie er immer darunter gelitten habe, dass man von einem Inder indische Küche erwartet habe. Er wollte «vom Löwen lernen wie man jagt». Gaggan machte ein Praktikum bei «Molekular-Papst» Ferran Adrià im «elBulli» und entwickelte daraufhin seine unverwechselbare Handschrift.

 

Das beste Restaurant Asiens. Seit vier Jahren ist das «Gaggan» in Bangkok ganz vorne in der Liste der «World's 50 best Restaurants» und wird zuverlässig als «Bestes Restaurant in Asien» gewählt. Sehr lange wird das allerdings nicht mehr so sein, der schillernde Küchenstar hat angekündigt, dass er 2020 sein Lokal nach zehn Jahren schliessen wird. Der besondere Anlass – und erst noch zu einem guten Zweck – auf Schloss Schauenstein ist deshalb eine gute Gelegenheit, den Weltenbummler aus Kalkuta noch live zu erleben.

 

>> Reservationen unter +41 81 632 10 80 oder unter kontakt@schauenstein.ch