Elif Oskan, warum muss man bei «The Taste» unbedingt einschalten?
Weil die Sendung wie ein Tennismatch zwischen Roger Federer und Rafael Nadal ist: fair, bewegend, spannend und voller unerwarteter Wendungen! Ich kann mir keine bessere Kochshow vorstellen und hätte nicht gedacht, das es mir derart Spass machen würde, bei «The Taste» fix dabei zu sein. Was die Kandidatinnen und Kandidaten kreieren, muss nicht nur hervorragend schmecken, sondern auch den persönlichen Geschmack der Jurorin oder des Jurors treffen. Selbst wenn man die betreffende Person zu kennen glaubt, ist das eine gewaltige Herausforderung. Man muss sich immer wieder auch auf seine Intuition verlassen.

Sind Sie noch immer aufgeregt, wenn Sie sich selbst am TV sehen?
Ganz ehrlich: Ich habe erst einmal eine Sendung gesehen, bei der ich dabei war. Es war mir wichtig zu wissen, wie ich am TV wirke. Ob ich gleich aussehe und gleich klinge. Nun bin ich aber wieder ein wenig neugierig geworden. Meine Familie freut sich immer sehr auf die Sendungen und versammelt sich vor dem Fernseher. Hin und wieder kommt mein Vater am nächsten Tag zu mir und stellt mir ein paar Fragen, sonst reden wir aber nicht gross über diese Auftritte.

The Taste

Die Coaches der neuen Staffel von «The Taste»: Tim Raue, Steffen Henssler, Elif Oskan, Alexander Herrmann (v.l.).

Wer von den Coaches, die bei dieser Staffel von «The Taste» dabei sind, ist am ehrgeizigsten? Tim Raue? Oder Sie selbst?
Wir sind alle gleich schlimm! Tim Raue, Alexander Herrmann, Steffen Henssler und ich haben alle dieses Wettbewerbs-Gen, wir möchten unbedingt, dass jemand aus unserem eigenen Team gewinnt. Ich finde es spannend, meine Konkurrenten nicht als Köche, sondern in einer ganz anderen Funktion zu sehen. Wir müssen die talentierteste Person in unseren Reihen so fest pushen, dass sie gewinnt. Trotz dieses gesunden Konkurrenzkampfs freuen wir uns aber alle, wenn jemand von den Kandidatinnen und Kandidaten so richtig gut ist und glänzt.

War es eine besondere Motivation für Sie, dass sie als erste Frau «Winning Coach» bei «The Taste» sein könnten?
Darüber habe ich mir erst Gedanken gemacht, als mich jemand darauf hinwies, dass noch nicht so viele Frauen in dieser Rolle dabei waren. Meine Motivation zum Mitmachen waren die sehr positiven Erfahrungen, die ich als Gastjurorin gemacht hatte. Die Menschen am Set sind mir regelrecht ans Herz gewachsen.

Elif Oskan, Chef, Restauran Gül bei der Zubereitung eines Schaschlik-Spiess,  Zürich, ZH

In ihrem Restaurant, dem «Gül» im Zürcher Kreis 4, serviert Elif Oskan türkische Spezialitäten mit modernem Twist.

Gab es viele Missgeschicke und Lachanfälle während der Dreharbeiten?
Allerdings, so muss das ja auch sein! Alles, was schief ging, wurde scheinbar auch verwendet. Ich habe auf Instagram schon diverse Ausschnitte gesehen, die eigentlich nur diesen Schluss zulassen. Die Kamera lief auch dann, wenn man es nicht erwartete. So wurde ich unter anderem beim Tanzen und Singen gefilmt, was ich sonst lieber nur für mich mache.

Welche Kreationen der Kandidatinnen und Kandidaten haben Sie am meisten beeindruckt?
Ein Ceviche aus der ersten Sendung ist mir besonders in Erinnerung geblieben, weil einfach alles stimmte: Schärfe, Säure, Kraft. Und auch das Verhältnis der Zutaten. Es gab noch eine Kreation, die mich begeisterte. Die darf ich aber noch nicht verraten. Man muss die Gerichte ganz anders konzipieren, weil sie ja nur auf einem Löffel serviert werden. Die Proportionen sind unglaublich wichtig, das habe ich erst mit der Zeit verstanden. Die einzelnen Komponenten können noch so gut sein, wenn die Proportionen nicht stimmen, kommt der Löffel nicht an. Das ist brutal!

Wie muss man kochen, um Sie zu begeistern?
Mutig! Ich mag Gerichte die Kraft und eine gute Balance haben. Auch Säure liebe ich.

Master Chef

Bei «Master Chef Schweiz» sammelte Elif an der Seite von Andreas Caminada (M.) und Nenad Mlinarevic Juryerfahrung.

Wie sehr tut es Ihnen leid, eine Kandidatin oder einen Kandidaten auf den letzten Platz setzen zu müssen?
Das ist eine absolute Katastrophe für mich! Daran muss ich echt arbeiten. Ich möchte immer, dass alle glücklich sind. Dass man auch Kandidatinnen und Kandidaten aus dem eigenen Team eliminieren kann, macht die Sache noch verzwickter. Für sie alle geht es um sehr viel. Je länger sie in der Show dabei sind, desto wichtiger wird diese für sie.

Sind auch Tränen geflossen?
Ja! Allerdings nicht bei mir. Ich muss aber zugeben, dass mich einige Situationen viel mehr mitgenommen haben, als ich mir im Vorfeld der Dreharbeiten vorstellen konnte. Den anderen Coaches ging es genau gleich wie mir. Nach einem Tag im Studio mit all diesen Emotionen ist man nudelfertig.

>> Die 14. Staffel von «The Taste» läuft immer mittwochs und noch bis am 17. Dezember ab 20.15 Uhr auf Sat.1. 

Fotos: Paul Seewer, David Biedert, HO