Text: Siméon Calame I Fotos: Michael Sieber

Eine Eröffnung mit Anlaufschwierigkeiten. Sylvain und Caroline Stefanazzi Ogi (grosses Bild oben) eröffneten ihr Lokal «Casy» in Crans-Montana am 22. Dezember 2020, nur um fünf Tage später wegen Corona und Lockdown wieder zu schliessen. Den zweiten Anlauf starteten sie im Frühling 2021 und seither ist das Restaurant immer ausgebucht. «Casy» ist ein Zusammenschluss der beiden Vornamen Caroline und Sylvain. Caroline ist keine Unbekannte, sie ist die Tochter von alt-Bundesrat Adolf Ogi, war zuletzt Direktorin des Swiss Deluxe Hotels Guarda Golf. Das «Casy» ist ein Lokal für Jedermann. «Uns ist es wichtig, dass unser Restaurant für alle offen ist - vor allem für alle Geldbeutel. Wir legen genauso Wert auf unser knochengereiftes Entrecôte und Gänseleberpastete wie auf unsere Pizzen», sagt Caroline Ogi. Damit die Pizza schön knusprig wird, benutzen sie einen alten Holzofen - den ältesten im Ort. Der Teig ist hausgemacht und wird während 48 Stunden geführt. Ein Geheimtipp für Pizza-Liebhaber.

Casy Crans Montana

Hingucker: Das würzige Rindstatar mit Maiskuchen.

Casy

Kreativer Chef: Sylvain Stefanazzi Ogi begeistert die Gäste.

Casy

Geheimtipp: Die «Casy»-Pizza aus dem Holzofen!

Ab in den Keller. Die ehemalige Pizzeria ist seit 1960 im Besitz von Sylvains Familie und wurde komplett renoviert. Heute ist es ein schlichtes Restaurant. Auch der Keller lohnt sich, der «Casy Underground»: ein grosser Raum neben dem Weinkeller, der ebenfalls gut zur Geltung kommt. Hier können ein Dutzend Gäste ein massgeschneidertes Menü geniessen und einen Abend lang aus der reichhaltigen Weinkarte auswählen. Gechillt wird auf gemütlichen Sofas. Sonst sitzt man aber im Erdgeschoss und kann die Brigade unter der Leitung von Sylvain durch die offene Küche beobachten. Caroline managt den Service, präsentiert Gerichte wie die «peruanische Konservendose». Das ist ein würziges Rindstartar in einer falschen Konservendose mit Maiskuchen.

Casy

Geschmackvoll & heimelig: Das renovierte Restaurant «Casy» strahlt in neuem Glanz.

Kreativität und Gelassenheit. Sylvain, der in der Brasserie des Lausanne Palace, im Badrutt’s Palace in  St. Moritz oder in Zermatt und Wengen tätig war, legt im «Casy» besonders viel Kreativität an den Tag. Er interpretiert das Zürcher Geschnetzelte neu. Carolines Mutter wollte es unbedingt auf der Karte haben. Doch irgendwie musste man das Gericht besser in Szene setzen. Sylvain ersetzte die Rösti durch ein wunderbar frittiertes Fladenbrot aus Sushi-Reis, das zum Fleisch serviert wird. Die Sauce ist eine Mischung aus Mirin (ein milder Sake), Rahm, Kalbsjus und Sojasauce. Das Rindsmedaillon kommt mit buttrigem Kohlgemüse und Pommes gaufettes. Sylvain und Caroline träumten viele Jahre von ihrem eigenen Restaurant. Jetzt können sie beruhigt sein: Das «Casy» ist ein voller Erfolg. 

 

www.casy-montana.ch