Text: David Schnapp Fotos: Marcus Gyger, HO
Hohe Qualität. Nach 20 Jahren im stilvollen Landhaus in Hägendorf SO hören Anni und Reto Lampart Ende Jahr im Mittelland auf. Der Appenzeller Koch und die gebürtige Deutsche Patissière und Sommelière haben das «Lampart’s» über lange Zeit erfolgreich geführt: 17 Punkte im GaultMillau (seit 2007) und 2 Sterne im «Guide Michelin» (seit 2004) sind ein klares Zeichen für die hohe Qualität der Lampart-Küche.
Lust auf etwas Neues. «Wir hören auf dem Zenit auf», sagt Reto Lampart. Seine Frau und er haben den Betrieb zwei Jahrzehnte wirtschaftlich unabhängig geführt. Am liebsten wäre dem energiegeladenen Appenzeller, dass jemand das Restaurant übernimmt und weiterführt. Aber das sei völlig offen. Der Vermieter würde gerne weiterhin einen Gastronomiebetrieb in seiner Liegenschaft beherbergen. Für Reto Lampart ist die Entscheidung, Hägendorf zu verlassen rein emotional: «Ich bin jetzt 50 Jahre alt, ich habe die Kraft und die Lust, nochmals etwas Neues anzufangen.»
Nächster Halt Zürich? Die Lamparts wollen Richtung Stadt ziehen, Zürich wäre eine Option: «Die Gastronomie hat sich verändert, sie wird urbaner, lockerer und ist näher am Gast», sagt Reto Lampart. Das sei der Zeitgeist, «und das finden wir cool». In dem wunderschönen Landhaus, in dem ihr heutiges Restaurant heute untergebracht ist, könne ein solches Konzept aber nicht umgesetzt werden, «das wäre unglaubwürdig», sagt der Koch. «Wir haben uns den Schritt lange und reiflich überlegt. «Man muss aufhören, so lange man noch Freude hat», sagt Lampart zum Schluss. Bis Ende Jahr bleiben die Lamparts in Hägendorf, «wir bleiben bis zum letzten Tag dran. Und egal, was als nächstes kommt, verspricht er: «Wir werden immer Qualität bieten, etwas Anderes können und wollen wir nicht.»