Text: GaultMillau Schweiz Fotos: Marcus Gyger, Adrian Bretscher, HO
Schmoren über den Wolken. Der Gstaader Robert Speth ist ein hervorragender 18-Punkte-Chef und ein routinierter Caterer. Auch über den Wolken kommt er gut zu recht, kocht bereits zum zweiten Mal für die nationale Airline und weiss: «Schmoren ist am besten!» Probe aufs Exempel in der neuen Boeing 777-300ER, LX 180, Zürich – Bangkok: Geschmorte Rindsbrust mit Pastinakenpüree. Und vor allem mit einer richtig guten Sauce. Chef Speth: «Wir Köche versuchen, die Rezepte so genau wie möglich zu schreiben. Aber natürlich sind wir abhängig von der Sorgfalt und vom Talent der Flight Attendants.» Der Gstaader liefert das volle Programm in die Business Class: Eine (leider eiskalt servierte) Joghurt-Sauerrahm-Terrine mit Crevette zur Vorspeise, eine tadellose Nougatschnitte mit marinierten Orangen zum Dessert.
Hirschkalbrücken mit Spätzli vom 18-Punkte-Chef Robert Speth («Chesery», Gstaad).
Tomme statt Brie. In der First Class gibt’s noch mehr Speth: Einen Hirschkalbrücken mit Spätzli. Und einen besonders raffinierten Trüffel-Käse. Der Starchef: «Eigentlich verwenden wir dafür einen Brie. Aber der bewährt sich für ein Airline-Catering nicht. Wir haben es diesmal mit einem Tomme de Rougemont versucht, das Resultat lässt sich sehen.» 300 «Fleurette» liefert Speth jede Woche an den Flughafen. Speth rühmt die Zusammenarbeit: «Gate Gourmet hat grosse Fortschritte gemacht. Dennis Puchert ist der Executive Chef, und man merkt, dass er jahrelang für ein Spitzenrestaurant gekocht hat.» Speth reiste fünfmal in die Gate-Gourmet-Küche; erst dann waren seine Gerichte reif für die Reise um die Welt.
Ein «Fondue-Stübli» für Business-Class-Passagiere: Hier gibt es ein Fondue von Gerber.
Das «SWISS-Fonduestübli». «Stübli» heisst die bei Business-Vielfliegern die beliebte Zone mit nur acht Sitzen gleich hinter der First Class. Das «Stübli» wird jetzt zum «Fondue-Stübli»: Vom 16. bis 29. Januar wird auf ausgewählten Tages-Langstreckenflügen tatsächlich ein Käse-Fondue serviert! Von Gerber. Und mit einem Fläschli Kirsch. Vor einem Jahr gab’s erstmals «Figugegl» über den Wolken, in der First Class. Das Fondue-Special war ein Riesenerfolg. Deshalb rückt es jetzt auch in der Business Class auf die Karte. Eine ziemliche Herausforderung für die Crew. Wenigstens gibt es kein Duft-Problem: Pro Flug sind nur acht Portionen an Bord, die grosse Luftumwälzung in modernen Jets ist hilfreich.
220 verschiedene Whiskysorten warten im «Whisky Club 28/10» in der Senator-Lounge im Dock E.
Geheimtipp Dock E. Die SWISS-Lounges im Hauptgebäude sind neu und attraktiv, aber auch ziemlich stark besucht. Vielflieger kennen die Alternative: Die wunderschönen SWISS-Lounges draussen im Dock E. Die Flächen sind riesig, Dichtestress gibt’s keinen. Front-Cooking («Chäs Chueche», Fusilli mit Tomatensauce) und Weinselektion sind nicht sehr aufregend, der «Whisky Club 28/10» in der Senator-Lounge hingegen schon: 220 verschiedene Whiskysorten aus der ganzen Welt stehen zur Wahl.
