Der goldene Cupcake geht an...? Sechs Wochen lang hat sie um den Final-Einzug bei «Das grosse Backen» auf SAT.1 gekämpft. Und sie hat gewonnen! Jacqueline Schweizer, Kindergärtnerin und Mutter von 8-jährigen Zwillingen, ist Siegerin der 13. Staffel der erfolgreichen TV-Back-Show. Mit ihren Torten und Cakes hat die Baslerin nicht nur die Jury überzeugen können – Kochbuch-Autorin Bettina Schliephake-Burchardt & Patissier Christian Hümbs (früher im Dolder Grand Zürich). Sie hat auch unglaubliche 1200 Kandidaten hinter sich gelassen.
Jacqueline Schweizer, herzliche Gratulation! Hatten Sie beim Finale einen Schrecksekunde, wo alles auf der Kippe stand?
Ja, als ich die Lemon-Curd-Tarte mit Kuvertüre-Federn verzieren wollte. Im Zelt war es sehr feucht, weil es geregnet hat – und meine Verzierung wollte partout nicht fest werden. Da bin ich ziemlich nervös geworden, musste improvisieren. Ich habe dann stattdessen kurzfristig die Tarte mit Lavendelblüten und Zitronen verziert.
Sie wären bei «Das grosse Backen» auf SAT.1 mehrere Male fast ausgeschieden. Das braucht schon Nerven, oder?
Es ist tatsächlich ziemlich brutal, wenn man vor den Juroren steht und mit einem Bein fast draussen ist. Schliesslich will man unbedingt weiterbacken und zeigen, was man kann und noch vorbereitet hat. Jeder hat sich ja im Vorfeld überlegt, wie seine Finaltorte aussehen wird.
Einer, der vorzeitig rausgefallen ist, war Rouven, der zweite Schweizer Kandidat. Wie hattet Ihr es miteinander?
Wir hatten einen guten Draht zueinander. Es tat immer wieder gut, abends mal zehn Minuten lang zusammen kein Hochdeutsch sprechen zu müssen und etwas Dampf abzulassen.
Wie lange dauerten die Aufnahmen überhaupt?
Der Dreh fand von Anfang Mai bis Mitte Juni statt, insgesamt sechs Wochen. In meinem Kindergärtner-Job, den ich immer Montag und Dienstag mache, musste ich dafür unbezahlten Urlaub nehmen. Wir buken täglich ein Gebäck – jeden dritten Tag musste also jemand die Sendung verlassen. Je früher man nach Hause kam, desto klarer wurde für die Familie daheim, dass es nicht gereicht hatte.
Als Ihr Churros gebacken habt, haben Sie da wirklich auf Schweizerdeutsch «Gahts no?» gesagt?
Ja, da gingen kurz mal die Emotionen mit mir durch. Ich musste lachen, als ich mir die Sendung nochmals angesehen habe.
Hat während sechs Wochen täglich auf dem «Das grosse Backen»-Set gebacken: Jacqueline Schweizer.
Wie nett war die Jury? Würdest Du Sie zum Kaffeekränzchen einladen?
Natürlich war ich sehr nervös, als ich das erste Mal vor Ihnen stand. Da hat man schon Respekt, die sehen jeden noch so kleinen Fehler. Ich kannte Bettina Schliephake-Burchardt und Christian Hümbs auch nur aus dem Fernsehen, beim Casting waren sie ja noch nicht dabei. Doch von Folge zu Folge lernte man sich etwas besser kennen, wir wurden weniger – und man sprach infolge häufiger miteinander. Doch, das sind ganz nette Menschen. Sehr gerne würde ich mich mit ihnen bei einer Tasse Kaffee über Kuchen, Torten und Süsses austauschen.
Und die anderen Kandidaten? Die wirkten sehr ehrgeizig.
Wir waren alle sehr unterschiedliche Charaktere, wahrscheinlich war das von den Produzenten bewusst so zusammengestellt. Tatsächlich waren es schon zielbewusste Leute, die auch wirklich gewinnen wollten. Die hatten alle schon ein Casting hinter sich – zwölf Leute, die man aus 1200 Bewerbern ausgewählt hatte.
Wie viele Eier, Mehl und Zucker wurden verbraucht?
Pro Tag wohl mindestens 60 Eier. Und auch Zucker wurde sicher in eher ungesunden Mengen verarbeitet. Es war ja niemand dabei, der ohne Zucker gebacken hat.
Und wurden all die Backwaren auch gegessen?
Es waren 50, 60 Leute am Set – und die Kuchen kamen abends jeweils ins Catering und wurden da restlos verputzt. Die Siegerwerke natürlich meist etwas schneller. Übrigens wurde schon beim Mise-en-place darauf geachtet, dass ungefähr nur so viel Zucker, Mehl, Mandeln bereitstanden, wie man auch brauchen würde. Natürlich nicht aufs Gramm genau, damit wir noch abwägen mussten.
Ist das wirklich nur ein Hobby? Tortenkreation von Jacqueline.
In einer der Sendungen überzeugte sie mit diesem Flamingo.
Die Finaltorte «Mein Ein und Alles» hat sie ihren Zwillingen Emilie & Loïc (8) gewidmet.
Jetzt sind Sie «Deutschlands beste Hobbybäckerin» – mit dem Schönheitsfehler, dass Sie keine Deutsche sind…
(Lacht.) Gegen die Regeln verstösst das ja nicht, es waren ja auch österreichische Kandidaten bei vergangenen Staffeln dabei! Ehrlich gesagt, dachte ich bis zuletzt, dass meine deutsche Mitstreiterin im Vorteil sei. Dass die Jury am Ende den goldenen Cupcake sicher nicht ins Ausland geben würde. Lustigerweise ist jetzt die Finalsendung genau an meinem Geburtstag ausgestrahlt worden.
Nochmals Gratulation. Und jetzt warten Sie auf Angebote?
Es haben sich ja schon in den letzten Wochen viele bei mir gemeldet, sogar alte Schulfreunde, die ich jahrelang nicht mehr gesehen habe. Ich bleibe jetzt vorläufig sicher Kindergärtnerin an zwei Tagen pro Woche – aber ich bin schon gespannt, was da für Angebote kommen. Man hat mir zum Beispiel bereits die Leitung eines Cafés angeboten.
>> Vom 5. bis 8. November macht Jacqueline Schweizer eine Pop-up-Konditorei in der Markthalle, Basel. Kontakt: Jaqueline Schweizer auf Instagram