Text: Urs Heller

Vom Netz auf den Teller. 51 Jahre lang pilgerten die Gourmets nach Weesen, zu Hanni und Dieter Frese in die «Fischerstube». Nomen est omen: Hecht, Felchen, Egli und Albeli aus dem Walensee und aus dem Zürichsee mundeten hier grossartig, ebenso das Meergetier (Wolfsbarsch, Steinbutt). Und: Die Freses waren sehr herzliche Gastgeber. Das «Ritual» war immer gleich: Was die Fischer wenige Stunden zuvor aus dem Netz geholt haben, wurde mit Stolz in der Kupferpfanne präsentiert; wer sich nicht entscheiden konnte, bestellte ein ganzes Fischmenü. Die Qualität stimmte: Dieter Frese, ein Patron von altem Schrot und Korn, war im GaultMillau Jahrzehnte lang mit 14 Punkten geratet. Ende Februar ist Schluss.

Restaurant Fischerstube Weesen Aussenansicht

Eine hervorragende Adresse! «Fischerstube», Weesen.

Süsswasserfisch Gericht von Dieter Frese Fischerstube Weesen

Süsswasserfische first! Auch bei Freses Fischsuppe.

Alain König übernimmt. «Wir nehmen mit einem traurigen, aber auch mit einem glücklichen Herzen Abschied», sagt Dieter Frese. Traurig, weil er die Arbeit und seine Gäste mochte. Glücklich, weil die Nachfolge geregelt ist. Alain König, ehemals Küchenchef im Zürcher «Zunfthaus zur Waag» hat den traditionsreichen Gasthof an der Marktgasse 9 per 1. März gekauft. Überraschend kommt der Wechsel nicht: Die Freses haben schon länger eine gute Nachfolgelösung gesucht. Der GaultMillau gönnt den beiden den wohlverdienten Ruhestand. Aber wir werden die Freses vermissen!

 

Fotos: Marcus Gyger, Dave Brüllmann, HO

 

www.fischerstubeweesen.ch