Text: GaultMillau Schweiz Fotos: Astrid Stawiarz/Getty Images
Dominique Lori und der Besuch des Maestros. Das für Millionen renovierte «Hôtel de Paris» bleibt das Herz von Monte Carlo, und Alain Ducasse ist der Star im Haus. Am Herd des noblen Restaurants «Louis XV» steht allerdings längst ein anderer: Der knapp 40-jährige Dominique Lori, Musterschüler im grossen Imperium und dem Guide Michelin drei Sterne wert. Den Boss sieht Lori einmal im Monat: Monsieur Ducasse kommt vorbei, testet das Menü seines Statthalters. «Das geht ganz schnell», verrät Dominique, «innert einer Stunde hat er vier neue Gerichte und vier Desserts degustiert.» Ein Gang bleibt ewig auf der Karte: Knackige, leicht süssliche Gamberoni aus San Remo, angerichtet auf einem erfrischenden Gelee von lokalen Felsenfischen, mit einem Riesenlöffel Kaviar obendrauf. Auch toll: Der «Jardin de Provence», Loris «Gemüseteller» mit schwarzem Trüffel.
Noch ein Ducasse: Das Ômer! Alain Ducasse ruht nie. Im «Hôtel de Paris» hat er ein weiteres Restaurant eröffnet: Ômer. Er nimmt seine Gäste mit auf eine kulinarische Reise nach Griechenland, Marokko, Tunesien und in die Türkei. Eine Prise Spanien, Nizza und Malta kommt dazu, «Sharing-Style» ist angesagt. Hotspot ist der runde Tisch im «Wine Circle». Der Weinkeller des Hauses ist ziemlich beeindruckend: 5000m2 gross, 500 000 Flaschen an Lager.
Coya & Blue Bay. Peruanisch geht auch in Monte Carlo. Das «Coya», vor einem Jahr eröffnet, steht für lateinamerikanische Küche. Und für «easy dining»: Terrasse zum Meer, Pisco Bar, Shisha Lounge, DJ. Im «Monte Carlo Bay» ist Marcel Ravin der Küchenchef. Wer will, kann ihn am Chef’s Table («Table de Marcel») besser kennenlernen: Gourmetmenü, Wein und Rum aus Martinique für 520 Euro (für zwei Personen). Ravin (ein Michelin-Stern) kocht, wie er bei seiner Grossmutter gelernt hat, lässt aber auch seine karibischen Wurzeln einfliessen. Singature Dish: Bio-Hühnerei mit Trüffel, Maniok und Maracujasaft.
Nachts nichts Neues. Und nach dem Diner? «Nikki Beach Monte-Carlo» im Fairmont ist noch immer eine gute Adresse. Vor allem am Donnerstagabend: «Rosé Thursday» mit Rosé-Weinen, Rosé-Champagner und Rosé-Cocktails. Die «Buddha Bar» lockt ihre Gäste bereits seit Jahren auf die zwei Terrassen. Für den Sound sorgt Resident DJ Papa. In der Crystal Bar (im Hôtel Hermitage) fliesst jeden Freitag der Champagner: verschiedene Jahrgänge können degustiert werden, dazu gibt’s Fingerfood und Seeigel. Unser Favorit: Die legendäre «Bar Américain» im Hôtel de Paris: Groove der Zwanzigerjahre, Jazz, Hauscocktails («Pulcinella» oder «Nussknacker»).