Text: Urs Heller
45°37’30. 1”N 10°33’23.0“E. Das sind die Koordinaten für den Heli-Landeplatz im «Eden Reserve» ob Gardone. Sie sind den meisten Gästen (Weltstars, erfolgreiche Unternehmer, Milliardäre) bekannt. Ins «Eden» fliegt man mit dem Heli ein. Limousine geht auch. Aber gerade in den Sommermonaten ist der Verkehr schon ziemlich dicht rund um den Gardasee. Was lockt die Schönen und Reichen nach Norditalien? Die Privacy. Die Ruhe. Die Grosszügigkeit. Und die Architektur: Matteo Thun, David Chipperfield, Richard Meier und Marc Mark haben zwischen Olivenhainen und Zitronenbäumen grandiose Villen gebaut und der Zürcher Enzo Enea hat den riesigen Park gestaltet. Wer den Preis nicht scheut (650 bis 11'500 CHF pro Nacht), kann sich ein Stück Paradies mieten. Fünf Kult-Architekten in einem Garten? Das kriegt nur einer hin. Besitzer und Unternehmer René Benko, der neue starke Mann auch bei Globus.
Ruhe & Privacy: Das kriegen die Reichen & Schönen im Boutiquehotel «Clubhouse» dem Herzstück des Resorts.
Willkommen im «Clubhouse»! So heisst das Fünfsterne-Boutiquehotel, das Herzstück des Resorts. Hier gibt es Zimmer und Suiten, zum Teil noch im dreistelligen Bereich, hier ist der Weg in den Spa besonders kurz. Architekt? Matteo Thun. Der Südtiroler setzt auf Transparenz, verblüfft mit einer futuristischen Fassade, hinter der sich die Zimmer verbergen. «Wohlfühlen» ist angesagt: Helle Böden, offene Räume, Holz, Glas und Stein, Thun-Style eben. Atemberaubend schön sind die Villen und Appartements.
Atemberaubend: Die Pool Spa Terrasse von David Chipperfield.
Chipperfield, Mark, Meier. David Chipperfield lässt aus regionalem Naturstein mauern, setzt mit einer eleganten Holz-Pergola, mit seiner minimalistischen Formensprache und mit raumhohen Fenstern Akzente. Die Villen des Österreichers Marc Mark haben einen coolen Loftcharakter (Glasfronten, Olivenparkett) und bilden einen Kontrast zur mediterranen Natur. Auch Pritzker-Preisträger Richard Meier hat im Luxusresort eine einzigartige Villa gebaut. Ein architektonischer Traum in Weiss auf zwei Ebenen, inspiriert von den Wohnhäusern von Le Corbusier. «Clean» sagen die Experten zu Meiers Werk.
Chef Marco Carasi pflegt einen gehobenen Trattoria-Stil!
Signature Dish: Nebst Pacchero & Spaghettone kann der Chef auch feine Ravioli.
Trattoria de luxe. Und ein Schweizer General Manager. Hoteldirektor ist ein junger Schweizer. Olivier Gerber führt für René Benko im Sommer das «Eden Reserve» und im Winter das «Chalet N» in Arlberg, das sich gleich mit sechs Sternen auszeichnet. Zum Resort am Gardasee gehört auch ein öffentlich zugängliches Restaurant: «La Celeste». Chef Marco Carasi pflegt den ziemlich gehobenen Trattoria-Stil: Beef Tatar mit Zitrone und Polenta zum Start, Pacchero und Spaghettone (mit schwarzem Pfeffer) zwischendurch, Seeteufel oder Wagyu im Hauptgang. Dichtestress herrscht auf der Restaurantterrasse nicht. VIP’s lassen für ihre Freunde lieber in der eigenen Villa aufdecken und sich von Privatkoch und Butler aufmerksam umsorgen.
Frauscher & Golf. Die meisten Gäste verlassen ihre Traumvillen kaum. Obwohl: Zum «Eden Resort» gehört ein Frauscher Boot, für Ausflüge etwa auf die Isola del Garda. Und für Golfer ist die Fahrt zu vier Golfplätzen kurz. Die besten Adressen: Arzaga, Design by Gary Player und Jack Nicklaus. Und Garda Golf Country Club; hier spielen die Profis um viel Geld und um den Sieg im «Italia Open».
Fotos: Gerhard Wolkersdorfer, Paul Thuysbaert
