Text: Max Fischer | Fotos: David Birri

Change of Time. Tradition, Luxus und Moderne auf 120 Quadratmetern. Das ist die neue Lalique Boutique in Wingen-sur-Moder im Elsass. An der Wiege der Maison Lalique: Im Park des Hotel-Restaurants Château Hochberg und direkt neben dem Lalique-Museum sowie nahe der Manufaktur, und dem Fünf-Sterne Hotel Villa René Lalique. Eine Traumwelt für Menschen mit dem Flair fürs Schöne und Feine: Schmuckstücke, Flacons, Vasen und weitere edle Dekorationsobjekte, Duftkerzen und Parfums der weltbekannten Kristallmanufaktur. «Diese Boutique bietet eine neue Erlebniswelt», sagt Lalique Chairman Silvio Denz. Neben Kristall, Schmuck und Parfum gibt es in der weltweit 35. Boutique auch Weine von Vignobles Silvio Denz und Whisky der schottischen Destillerie The Glenturret, die sich zu 50% in Besitz von Lalique befindet. Grosses Bild oben: Silvio Denz, die neue Lalique Boutique in Wingen-sur-Moder.

L’art de vivre. Für Stararchitekt Mario Botta ist klar: «Der neue Raum soll dem Werk Laliques, das seit Jahrzehnten vom Savoir-faire der französischen Kultur zeugt, mehr Sichtbarkeit verleihen.» Für den Bau hat er edlen roten Sandstein aus den Vogesen verwendet. Dadurch fügt sich die neue Boutique harmonisch in die Umgebung ein und passt stilistisch zum benachbarten Pavillon Hochberg. 

Silvio Denz und Mario.Botta. Aufgenommen am 6.10.2023 ©David Birri

Stolz auf die neue Lalique-Boutique im Elsass: Unternehmer Silvio Denz (l.), Stararchitekt Mario Botta.

Kristallglas-Anemonen auf dem Teller. Die funkelnde Kristallwelt glänzt auch auf dem Teller im Restaurant der Villa René Lalique. Der Grazer Küchenchef Paul Stradner (2 Michelin-Sterne) serviert seine Amuse bouche-Trilogie mit einer handtellergrossen violetten Anemone aus Kristallglas. Und klar, trinkt man die Weine von Château Faugères, einem der Weingüter von Silvio Denz, aus Lalique-Gläsern. Unter den Blumen inspirierte die Anemone den Künstler Lalique ganz besonders. Sie steht für Reinheit und Unschuld.  So entwarf er 1912 eine Vase mit einem Anemonen-Motiv aus blau patiniertem Glas. In der Villa René Lalique ist eine Vase aus einer aktuellen Kollektion zu sehen, die der Künstler 1931 kreierte.

Himmlische Träume. Umgeben von dekorativ-verspielten Lampen und Möbeln aus dem Hause Lalique schläft und träumt man in den 6 exklusiven Suiten der Villa René Lalique (ab 435 Euro pro Nacht für 2 Personen) im wahrsten Sinne des Wortes wie Gott in Frankreich. Die Suiten wurden jeweils von einem Originalentwurf des Avantgarde-Künstlers inspiriert. Es ist eine Zeitreise zurück in die Goldenen 20-er Jahre – mit dem Luxus von heute.

Silvio Denz und Mario.Botta. Aufgenommen am 6.10.2023

Vase Bacchantes, 1927, René Lalique.

Silvio Denz und Mario.Botta. Aufgenommen am 6.10.2023

Aussen attraktiv, innen attraktiv: die neue Lalique-Boutique.

Silvio Denz und Mario.Botta. Aufgenommen am 6.10.2023

Gläser aus der Phalsbourg Kollektion. Gibt es seit 1924.

«Bildhauer des Lichts» & «Mario, der Baumeister». Der Glaskünstler René Lalique ist der Erfinder der Parfumflacons. Er faszinierte um die Jahrhundertwende im Übergang von Art Nouveau und Jugendstil zu Art déco in den 1920ern. Man nannte ihn den Bildhauer des Lichts. Als Reminiszenz an sein Werk konzipierte der Tessiner Stararchitekt Mario Botta die neue Lalique Boutique – bereits das Restaurant und den Weinkeller der Villa Lalique und der Pavillon Hochberg stammen aus seiner Feder. Der Maestro sagt: «Das Gebäude lässt an eine Vitrine denken -  mit einem Mix aus Objekten, die sich auf die Art Nouveau beziehen bis hin zu zeitgenössische Kreationen.»

Der Tausendsassa. Hinter Lalique steht Chairman Silvio Denz. Wie andere Manager kümmert er sich um Facts and Figures. Aber der 67-Jährige ist auch ein wandelndes Lexikon. Er kennt die Geschichte jedes Objektes bis ins letzte Detail. Und er kennt jeden Arbeitsschritt in der Manufaktur. Denz besitzt selber auch die weltweit grösste Sammlung an Parfumflacons von René Lalique. Von den 650 Exemplaren sind etwa die Hälfte im Museum in Wingen-sur-Moder zu bestaunen.

Get together. Wie kein zweiter schafft es Silvio Denz, für seine Projekte renommierte Partner zu finden. Star-Architekt Mario Botta entwarf auf Château Faugères mit der Kathedrale des Weins einen fast sakralen Weinkeller. Mit Michael Pieper (25%, Franke AG) teilt sich Denz das Weingut Château Lafaurie-Peyraguey – das dortige Hotel ist zu 100 Prozent im Besitz von Lalique. Der legendäre Weinmacher Peter Sissek und Silvio Denz halten je 50% an Château Rocheyron. An Montepeloso in der Toskana sind Denz und Fabio Chiarelotto je zu 50% beteiligt. Die Whisky-Distillerie The Glenturret – die älteste in Schottland – gehört zur Hälfte Lalique und Hansjörg Wyss (ex Synthes). Die Villa Florhof in Zürich teilen sich ebenfalls hälftig Lalique und Peter Spuhler (Stadler Rail). An Lalique selber hält Denz 50,1 Prozent. 2008 hat er die französische Kristallmanufaktur übernommen – und damit auch das Parfumgeschäft. Weiterer Grossaktionär mit 8,3 Prozent ist seit kurzem die Müller Handels AG von Erwin Müller (Drogeriemarktkette, Franz-Carl-Weber). Neue Pläne? «Wir wollen unsere einzigartigen Projekte optimieren und Synergien noch besser nutzen», so Denz.

Ab ins Elsass. Die Adventszeit eignet sich für einen Trip zu Lalique optimal: Tolle Weihnachtsgeschenke warten in der neuen Boutique. Oder auf fünf aussergewöhnlichen Weihnachtsmärkten: Strassburg ist der älteste und Colmar der märchenhafteste. Am buntesten geht es in Mulhouse zu und her. Obernai ist der köstlichste und Kaysersberg der unverfälschteste. Ab Basel ist man in gut 2 Stunden bei Lalique. Nichts wie los!

 

www.lalique.com