Text: Urs Heller I Fotos: Stefan Matzke

122’000 Franken für die «Fundaziun Uccelin». Sagogn in der Surselva, 766 Einwohner. Und ein Golfplatz. Koch-Ikone Andreas Caminada ist hier geboren, von den Greens aus sieht man sein Elternhaus. Einmal pro Jahr lädt er zum «Caminada Masters» ein: Golfen für einen guten Zweck, für seine «Fundaziun Uccelin», die besonders begabten Kochtalenten und Servicemitarbeitern eine fünfmonatige Ausbildungsreise um die Welt ermöglicht. Das «Masters» auf dem Buna Vista Golf-Course war spektakulär. Luxus-Lunch in zwei kleinen Zelten auf dem Platz, abends Dom Pérignon-Champagner und ein Fünfgänger aus der Schlossküche. Weltstars im Teilnehmerfeld: Tennis-Ikone Roger Federer. NHL-Eishockeyspieler Nino Niederreiter. «Dass die beiden unsere Uccelin-Stiftung so unterstützen, berührt mich sehr», sagt Caminada. Spektakulär auch das Ergebnis: 122’000 Franken flossen aufs «Uccelin»-Konto. 1,5 Millionen CHF wurden in zehn Jahren für «Uccelin» gesammelt, 100 Nachwuchstalente konnten sich weiterbilden. Caminada: «Peru, New York City, Oslo – wir haben Kontakte auf der ganzen Welt und können so die Wünsche unserer Uccelini erfüllen.»

Lynette und Roger Federer Uccelin Caminda Golf Masters in Sagogn

Birdie! Roger Federer und seine Mutter Lynette auf dem Golfplatz Buna Vista Sagogn.

Lynette und Roger Federer mit Andreas Caminda Uccelin Caminda Golf Masters in Sagogn

Auch Roger Federer liest das «Caminada» Magazin. Entspannte Stimmung am Caminada «Masters».

Roger spielt sensationell Golf: Single Handicapper! Überraschung des Tages: Roger Federer ist auch ein hervorragender Golfspieler! Single-Handicap 8.9, herausgespielt in nur anderthalb Jahren. Das ist sensationell. Roger: «Während meiner Tennis-Karriere habe ich kaum mal 18 Loch gespielt. Das Verletzungsrisiko war zu gross. Aber nach meinem Rücktritt habe ich losgelegt. Ich wollte zumindest so gut spielen, dass ich nicht ständig meine Bälle irgendwo im Rough suchen muss.» Muss er nicht. Er hämmert seine Drives weit und präzis auf die Fairways. Er liest die Putt-Linien sehr sorgfältig. Und er gönnt sich auch Golf-Erlebnisse, die man sich nur gönnen kann, wenn man ein Weltstar ist: Eine Runde auf dem Augusta National Golfclub in Georgia, dem berühmtesten, exklusivsten Platz der Welt (mit Traumscore 78!); hier dürfen eigentlich nur Clubmitglieder ran. Und eine Runde mit dem fünffachen Major-Champion Rory McIllroy. Roger: «Rory hat mich angerufen und einen Golftermin vorgeschlagen. Natürlich habe ich sofort zugesagt.» So geht das bei den Superstars.

Familie Federer golft. Auch die Kids. Andreas Caminada hat auch angerufen – für die Teilnahme am «Caminada Masters» in Sagogn. Roger Federer checkte seinen Terminkalender, sagte überraschend zu: «Ich spiele nie an Promi-Golfturnieren. Aber für die «Uccelin»-Stiftung von Andreas bin ich gerne dabei. Das Engagement von Sarah und Andreas für die Nachwuchsförderung ist bewundernswert. Unsere Familien, auch die Kids, sind befreundet. Eigentlich sehen wir uns viel zu wenig.» Golf ist bei den Federers Familiensache: Ehefrau Mirka hat wieder mit Golfspielen begonnen, die Kinder Myla, Charlene, Leo und Lenny schleppen auch schon ihren Bag. «Das ist das Schöne am Golf. Ein Sport für die ganze Familie», sagt Roger.

Im Flight mit Mutter Lynette. Familie war auch beim «Caminada Masters» dabei: Mutter Lynette spielte im Flight ihres berühmten Sohns, ganz ausgezeichnet übrigens. Rührend, wie Roger sie bei entscheidenden Putts coachte und wie sich die beiden bei jedem Birdie herzlich umarmten. Auch Uccelin-Stiftungsrätin Tanja Wegmann war im Team, mit Schmerztabletten und blauem, verstauchtem Knöchel. Die frühere General Managerin des Fünfsterne-Hotels «Les Trois Rois» in Basel biss auf die Zähne: «Mit Roger spielt man schliesslich nicht alle Tage Golf.»

Tacos von Valentin Sträuli Uccelin Golf masters

Tacos! Valentin Sträuli «Igniv» Andermatt kochte für seinen Boss.

Schmorbraten-Tortellini, gefüllt mit Kalbsschulter und Kalbsbacke

Schmorbraten-Tortellini, gefüllt mit Kalbsschulter und Kalbsbacke.

12’000 CHF für eine Runde mit Andreas & Nino. Andreas Caminada war mit Eishockeyaner Nino Niederreiter unterwegs. «Wir sind beide Bündner, wir haben beide die gleiche Passion für unseren Beruf, und wir mögen uns», sagt der NHL-Star, «wenn Andreas ruft, bin ich an seinem Turnier dabei.» Stars kann man kaufen: Ein Golftag mit Nino Niederreiter und Andreas Caminada mit Nachtessen auf Schloss Schauenstein war abends bei einer «Silent Option» im Klubhaus der Renner: 12’000 Franken wurden dafür geboten. Weil gleich zwei Teilnehmer diese exklusive Golfrunde unbedingt ersteigern wollten, flossen 24’000 Franken in die «Uccelin»-Kasse. Mit Nino darf man übrigens wieder über die schmerzliche WM-Finalniederlage gegen die USA reden. Der Star der «Winnipeg Jets»: «Die ersten Tage waren schlimm. Ich wollte nichts darüber hören und habe seither auch keine Interviews mehr gegeben. Aber so langsam kann ich die Niederlage verdauen.»

Monja & der GaultMillau-Flight. Auch der GaultMillau buchte einen Flight am «Masters», mit Ex-Profi & Juristin Monja Mätzler. Der Start war verhalten, aber nach einem Glas «Balin 2021» bei Halbzeit drehten ihre Mitspieler Alessandro Seralvo (CEO Cornèrcard), der Neuenburger Starwinzer Morgan Meier (Domaine des Landions), und Geny Hess (Präsident der GaultMillau-Weinjury) auf: Minus 7 auf den Backnines, Longest Drive-Sieg für Monja). Apropos Balin: Die Tessiner Merlot-Königin Anna-Barbara Kopp von der Crone und Paolo Visini haben geheiratet. Auguri!

Eine Kochblouse von Zegna. Caminada-Golf heisst auch Caminada-Food. Auf dem Golfplatz waren gleich zwei Gourmet-Zelte aufgebaut. Valentin Sträuli, der jüngste Chef in der «Caminada Group» zeigte mit seiner Truppe aus dem «Igniv» Andermatt, dass er auch ohne Feuer und fliessendem Wasser prima kochen kann, vertraute auf Gas und Green Egg. Seine besten Gerichte aus der «Feldküche»: Eine nach japanischer Methode gebeizte Felche mit Stangensellerie. Die Schmorbraten-Tortellini, gefüllt mit Kalbsschulter und Kalbsbacke. Abends kümmerte sich Schauenstein-Chef Marcel Skibba mit seiner kompletten Schlossbrigade in gewohnt hoher Qualität um die Gäste. Andreas Caminada musste nicht raus an den Herd, war trotzdem mit seiner neuen, supereleganten Kochblouse unterwegs. «Ein Geschenk von Alessandro Sartori, dem Chefdesigner von Zegna.» Der Patron hat auch Model-Qualitäten.

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