Taverne zum Schäfli
Von seinen Lehrmeistern und auch von seinem legendären Vater hat er sich lange schon emanzipiert. Respekt verdient nicht zuletzt die Konstanz, mit der Christian Kuchler sich selbst und sein kleines Team im romantischen Landgasthof zu Spitzenleistungen antreibt. Die kreative Kraft, die stilsicheren Kombinationen – und nicht zuletzt das herausragende handwerkliche Niveau sind die überzeugenden Qualitäten des 37-jährigen Kochs und «Schäfli»-Besitzers.
Lamm-Kebab, Wachtelei, ein fast schon streichbarer Kalbstafelspitz, Meerrettich sowie ein kleiner Salat mit Randensorbet kommen als grosses Versprechen in kleinen Häppchen zu Beginn des Abends auf den Tisch. Die Kombination aus gebratener Jakobsmuschel, bretonischem Hummer, knackigen Meeresspargeln, Oscietra-Kaviar und einer erfrischenden, aufgeschäumten Yuzusauce ist geschmackliches Breitwandkino aus dem Meer. Beim in Nussbutter präzis gebratenen Steinbutt mit Artischocken und Artischockenchips sowie einer Vin-jaune-Sauce sorgt die feine Säure des Weins für einen wohltemperierten Kontrast. Auch bei der mit weissem Trüffel veredelten Bresse-Poularde – die Brust saftig, das Schenkelragout zart – ist Kuchlers Signature-Sauce Albufera das verbindende Element im Teller. Aber der Ostschweizer ist noch nicht am Ende seiner bemerkenswerten Darbietung: Eine Art in knusprigem Tempura-Panko-Mantel gebackenes Sandwich alla Rossini mit Schichten aus A5-Wagyu-Entrecote, Foie gras und Périgord-Trüffel wird zum denkwürdigen Höhepunkt des Menüs, denn Kuchler gelingt noch das Kunststück, dieser eher reichhaltigen Kombination dank einem Trüffel-Salzzitronen-Jus und einem Kräutersalat mit Zitronenvinaigrette einen Hauch von Leichtigkeit zu verleihen.
Thurgauer Apfel als Ragout und Sorbet, Calvados und Süssmostcreme beenden einen Abend, der auch wegen der selbstbewussten Art, auf traditionelle, luxuriöse Produkte der gehobenen Küche zu setzen, in Erinnerung bleibt – und weil der souveräne küchentechnische Umgang damit Ausdruck der Fähigkeiten eines grossen Kochs ist.


Von seinen Lehrmeistern und auch von seinem legendären Vater hat er sich lange schon emanzipiert. Respekt verdient nicht zuletzt die Konstanz, mit der Christian Kuchler sich selbst und sein kleines Team im romantischen Landgasthof zu Spitzenleistungen antreibt. Die kreative Kraft, die stilsicheren Kombinationen – und nicht zuletzt das herausragende handwerkliche Niveau sind die überzeugenden Qualitäten des 37-jährigen Kochs und «Schäfli»-Besitzers.
Lamm-Kebab, Wachtelei, ein fast schon streichbarer Kalbstafelspitz, Meerrettich sowie ein kleiner Salat mit Randensorbet kommen als grosses Versprechen in kleinen Häppchen zu Beginn des Abends auf den Tisch. Die Kombination aus gebratener Jakobsmuschel, bretonischem Hummer, knackigen Meeresspargeln, Oscietra-Kaviar und einer erfrischenden, aufgeschäumten Yuzusauce ist geschmackliches Breitwandkino aus dem Meer. Beim in Nussbutter präzis gebratenen Steinbutt mit Artischocken und Artischockenchips sowie einer Vin-jaune-Sauce sorgt die feine Säure des Weins für einen wohltemperierten Kontrast. Auch bei der mit weissem Trüffel veredelten Bresse-Poularde – die Brust saftig, das Schenkelragout zart – ist Kuchlers Signature-Sauce Albufera das verbindende Element im Teller. Aber der Ostschweizer ist noch nicht am Ende seiner bemerkenswerten Darbietung: Eine Art in knusprigem Tempura-Panko-Mantel gebackenes Sandwich alla Rossini mit Schichten aus A5-Wagyu-Entrecote, Foie gras und Périgord-Trüffel wird zum denkwürdigen Höhepunkt des Menüs, denn Kuchler gelingt noch das Kunststück, dieser eher reichhaltigen Kombination dank einem Trüffel-Salzzitronen-Jus und einem Kräutersalat mit Zitronenvinaigrette einen Hauch von Leichtigkeit zu verleihen.
Thurgauer Apfel als Ragout und Sorbet, Calvados und Süssmostcreme beenden einen Abend, der auch wegen der selbstbewussten Art, auf traditionelle, luxuriöse Produkte der gehobenen Küche zu setzen, in Erinnerung bleibt – und weil der souveräne küchentechnische Umgang damit Ausdruck der Fähigkeiten eines grossen Kochs ist.