Osteria Boato

Ganz vorn auf der gedeckten Holzterrasse baumeln die Füsse fast im Lago Maggiore. Aus ihm liefert Berufsfischer Alessandro Boato seiner Tochter und Patronne Corinna täglich frischen Fisch. Den verarbeitet Chef Carlos Pereira neben Meerfischen und Schalentieren gekonnt.
Wir starteten mit Spaghetti alle vongole, die eigentlich «Vongole alle spaghetti» heissen müssten: Unter einem Berg Muscheln lagen al dente gekochte Spaghettini mit Würfeln von rohen Tomaten – wir fühlten uns wie am Meer in Italien. Die würzige «Zuppa Lago Mare» war gut mit Zander, Felchen, Lachsforelle und Moules bestückt und wurde mit geröstetem Knoblauchbrot als Topping im tiefen Teller serviert. Auch empfehlenswert: der Spargelsalat mit Peperoniwürfeln, Gurken, Tomaten und Orangen an Vinaigrette. Oder die in Campari knackig gebratenen Crevetten als feines Sommergericht. Der Branzino in der Salzkruste ist im «Boato» legendär, wird am Tisch perfekt zerlegt und von Gemüse und Ofenkartoffeln begleitet.
Kleine Gäste bringt der Chef übrigens rechtzeitig auf den Geschmack: «Per i più piccoli» gibt’s ausser den üblichen Tomaten-Spaghetti auch frittierte Tintenfische oder Eglifilets. Unsere Empfehlung für Wein-Freaks: «Quattromani», im «Boato» für erstaunliche 99 Franken auf der Karte. Die sympathische Osteria bleibt im Winter geschlossen.