Mandarin Oriental Palace
Der israelische Chef Gilad Peled ist im «Mandarin Oriental Palace» gut gestartet, zumindest im Signature Restaurant Colonnade. Ganz überraschend kommt das nicht: Chef Gilad hat bei Gordon Ramsay und Clare Smyth gearbeitet, in Bordeaux zwei Sterne erobert. Auf diesem Niveau will er am Vierwaldstättersee weiterkochen. General Manager Christian Wildhaber, in Asien gestählt, rollt ihm dafür den Teppich aus: Das «Colonnade» ist Chefsache, nur an vier Abenden geöffnet. So steht immer das A-Team am luxuriösen, goldenen Molteni-Herd.
Notizen von Chef Gilads Premiere: Der erstklassige Service annonciert «Fisch aus dem Vierwaldstättersee». Ein Fischli eher: Wir kriegten als Amuse-bouche 2 Zentimeter von einem geräucherten Mini-Felchen auf Eiersalat. Geschmacklich perfekt, wie auch der Sbrinz-Cracker, neckisch als «Spitzbube» inszeniert. Mehr gab das Meer her: Der Taschenkrebs mit Gurke und Kombu sah unverschämt gut aus und schmeckte auch so. Erfrischender Golden-Oscietra-Kaviar aus China wurde am Tisch aus einer Schale dazu serviert; aus der Dose wäre angenehmer. Natürlich gibt es auch für das Signature Dish des Chefs viel Applaus: Steinbutt auf Fregola sarda mit Mangold, Muscheln und etwas überraschenden Algen in der klassischen Beurre blanc.
Gilad Peled fahndet gezielt nach erstklassigen Schweizer Produkten und wurde fündig. Dem Alpstein-Poulet verpasste er den Extrakick: eine feine Schicht Bärlauch und Peterli unter der krossen Haut, dazu eine klassische Nantua-Sauce und alles Grüne, das die Saison hergibt – Erbsen, Favebohnen, Spargeln. Flusskrebse (aus Deutschland) gab’s auch dazu; sie waren deutlich weniger knackig als die feinen Erbsli. «Surf and Turf» nach «Palace»-Art! Perfekt gebraten das Appenzeller Lamm, sehr mediterran serviert mit violetten Artischocken, sizilianischen Nocellara-Oliven und tiefem Jus. Schweizerisch selbst das scharfe Messer: sknife, Chirurgenstahl aus Biel. Das «Menü Gilad» kostet 240 Franken. Der Zugriff auf den teuersten Käsewagen der Schweiz ist im Preis nicht inbegriffen (plus 40 Franken).
Alles prima im neuen Flaggschiff der Luzerner Hotellerie? Nicht ganz. Wir erwarten vom Chef mehr Dynamik. Ein Restaurant in dieser Preisklasse kann die Karte nicht monatelang unverändert lassen. Und: Head Sommelier Moritz Dresing, vom «Chedi Andermatt» nach Luzern gekommen, hat in monatelanger Arbeit eine stolze Weinkarteaufgebaut: 500 sorgfältig ausgesuchte Positionen, davon 100 Weine aus der Schweiz. Doch im Keller liegen von jeder Flasche nur kleinste Mengen. Das ist nicht MO-Style.
Der israelische Chef Gilad Peled ist im «Mandarin Oriental Palace» gut gestartet, zumindest im Signature Restaurant Colonnade. Ganz überraschend kommt das nicht: Chef Gilad hat bei Gordon Ramsay und Clare Smyth gearbeitet, in Bordeaux zwei Sterne erobert. Auf diesem Niveau will er am Vierwaldstättersee weiterkochen. General Manager Christian Wildhaber, in Asien gestählt, rollt ihm dafür den Teppich aus: Das «Colonnade» ist Chefsache, nur an vier Abenden geöffnet. So steht immer das A-Team am luxuriösen, goldenen Molteni-Herd.
Notizen von Chef Gilads Premiere: Der erstklassige Service annonciert «Fisch aus dem Vierwaldstättersee». Ein Fischli eher: Wir kriegten als Amuse-bouche 2 Zentimeter von einem geräucherten Mini-Felchen auf Eiersalat. Geschmacklich perfekt, wie auch der Sbrinz-Cracker, neckisch als «Spitzbube» inszeniert. Mehr gab das Meer her: Der Taschenkrebs mit Gurke und Kombu sah unverschämt gut aus und schmeckte auch so. Erfrischender Golden-Oscietra-Kaviar aus China wurde am Tisch aus einer Schale dazu serviert; aus der Dose wäre angenehmer. Natürlich gibt es auch für das Signature Dish des Chefs viel Applaus: Steinbutt auf Fregola sarda mit Mangold, Muscheln und etwas überraschenden Algen in der klassischen Beurre blanc.
Gilad Peled fahndet gezielt nach erstklassigen Schweizer Produkten und wurde fündig. Dem Alpstein-Poulet verpasste er den Extrakick: eine feine Schicht Bärlauch und Peterli unter der krossen Haut, dazu eine klassische Nantua-Sauce und alles Grüne, das die Saison hergibt – Erbsen, Favebohnen, Spargeln. Flusskrebse (aus Deutschland) gab’s auch dazu; sie waren deutlich weniger knackig als die feinen Erbsli. «Surf and Turf» nach «Palace»-Art! Perfekt gebraten das Appenzeller Lamm, sehr mediterran serviert mit violetten Artischocken, sizilianischen Nocellara-Oliven und tiefem Jus. Schweizerisch selbst das scharfe Messer: sknife, Chirurgenstahl aus Biel. Das «Menü Gilad» kostet 240 Franken. Der Zugriff auf den teuersten Käsewagen der Schweiz ist im Preis nicht inbegriffen (plus 40 Franken).
Alles prima im neuen Flaggschiff der Luzerner Hotellerie? Nicht ganz. Wir erwarten vom Chef mehr Dynamik. Ein Restaurant in dieser Preisklasse kann die Karte nicht monatelang unverändert lassen. Und: Head Sommelier Moritz Dresing, vom «Chedi Andermatt» nach Luzern gekommen, hat in monatelanger Arbeit eine stolze Weinkarteaufgebaut: 500 sorgfältig ausgesuchte Positionen, davon 100 Weine aus der Schweiz. Doch im Keller liegen von jeder Flasche nur kleinste Mengen. Das ist nicht MO-Style.